Am Freitag, dem 19. September, entgleisten mehrere Waggons eines Güterzugs am Bahnübergang Löwentor in Emmerich. Die Bahnstrecke zwischen Amsterdam und Köln ist seitdem erheblich beeinträchtigt. Trotz der bereits erfolgten Bergungsarbeiten bleibt die Strecke für den Zugverkehr weiterhin gesperrt. Reisende müssen sich auf Umleitungen und Ersatzbusse einstellen.
Wichtige Punkte
- Vier Waggons eines Güterzugs entgleisten in Emmerich.
- Die Ursache des Unfalls ist noch unbekannt.
- Keine Verletzten und keine Ladung im Zug.
- Die Bahnstrecke Amsterdam-Köln ist weiterhin nicht befahrbar.
- Reparaturarbeiten dauern voraussichtlich bis Dienstag, den 23. September.
Details zum Unfallhergang
Der Vorfall ereignete sich am Freitagmorgen gegen 8:20 Uhr. Vier Waggons eines Güterzugs sprangen aus noch ungeklärter Ursache am Bahnübergang Löwentor in der Emmericher Innenstadt aus den Gleisen. Ein Waggon kippte leicht zur Seite. Von einem anderen Waggon löste sich ein kompletter Radsatz. Metallteile lagen auf dem Bahnübergang verteilt, die Gleise wurden stark beschädigt.
Der Güterzug war ohne Ladung unterwegs.
„Es gibt keine verletzten Personen“, bestätigte Uwe Eßelborn, Pressesprecher der Bundespolizei in Kleve.Dies ist eine der wenigen positiven Nachrichten inmitten der erheblichen logistischen Herausforderungen.
Faktencheck
- Uhrzeit des Unglücks: Freitag, 19. September, gegen 8:20 Uhr.
- Anzahl der entgleisten Waggons: Vier.
- Zustand des Zuges: Ohne Ladung.
- Verletzte: Keine.
Reaktion der Einsatzkräfte
Nach der Alarmierung waren neben der zuständigen Bundespolizei auch Beamte der Kreispolizei Kleve, der Rettungsdienst und die Feuerwehr der Stadt Emmerich vor Ort. Rettungsdienst und Feuerwehr konnten die Unfallstelle jedoch schnell wieder verlassen, da keine Verletzten zu versorgen waren. Die Polizei sicherte die betroffenen Bahnübergänge, darunter auch den Bahnübergang an der 's-Heerenberger Straße, der aufgrund der Länge des Zuges blockiert war.
Der Triebfahrzeugführer des Güterzugs bemerkte den Vorfall, weil der Zug plötzlich nicht mehr weiterfahren konnte. Er verließ daraufhin die Lok und lief nach hinten, um die Situation zu überprüfen. Gleichzeitig berichteten Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die Grünschnittarbeiten in der Nähe des Bahnübergangs Löwentor durchführten, von einem lauten Knall.
Auswirkungen auf den Bahnverkehr
Die Entgleisung hat den gesamten Schienenverkehr auf der wichtigen Strecke Arnheim-Köln zum Erliegen gebracht. Die Strecke ist zwar mittlerweile von den entgleisten Waggons befreit, aber noch nicht befahrbar. Eine Bahnsprecherin erklärte am Sonntagmittag, dass weitere Reparaturarbeiten an den Gleisen notwendig sind.
Hintergrundinformationen
Die Bahnstrecke Amsterdam-Köln ist eine zentrale Verkehrsader für den Personen- und Güterverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden. Eine Sperrung hat weitreichende Folgen für den internationalen Bahnverkehr und führt zu erheblichen Verspätungen und Umleitungen.
Ersatzverkehr und Umleitungen
Auf der Regionalexpresslinie RE19 fahren weiterhin Ersatzbusse zwischen Emmerich und Arnheim. Fernverkehrszüge, die normalerweise diese Strecke nutzen, werden umgeleitet. Dies führt zu zusätzlichen Fahrzeiten von etwa 30 Minuten. Die Halte in Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Arnheim entfallen für diese Züge.
Die Deutsche Bahn geht aktuell davon aus, dass die Strecke bis einschließlich Dienstag, den 23. September, gesperrt bleiben muss. Eine aktualisierte Prognose soll Anfang der neuen Woche veröffentlicht werden. Die Dauer der Sperrung hängt von den Ermittlungen, den Aufräumarbeiten und der Begutachtung der Schäden ab. Nach ersten Erkenntnissen sind mindestens zwei Weichen beschädigt.
Bergung und Reparaturarbeiten
Am Samstag erfolgte die Bergung der entgleisten Waggons. Eine spezielle Aufgleismannschaft war mit schwerem Gerät in Emmerich im Einsatz. Diese Arbeiten sind jedoch nur der erste Schritt. Die Instandsetzung der Gleise erfordert umfassendere Maßnahmen.
Die Deutsche Bahn bereitet die Reparaturen seit dem Unglückstag vor. Dies umfasst die Organisation von Spezialfahrzeugen, Material und zusätzlichem Personal. Sobald die Spurenaufnahme durch die Bundespolizei abgeschlossen ist, können die eigentlichen Reparaturarbeiten beginnen. Erst nach einer detaillierten Begutachtung der Schäden wird das volle Ausmaß der erforderlichen Instandsetzungsarbeiten feststehen.
Weitere Vorfälle und Sicherheitsmaßnahmen
Während der Streckensperrung kam es an einem zweiten, wegen der Sperrung abgestellten Güterzug zu einem Containeraufbruch. Dies teilte die Bundespolizei mit. 20 Kartons wurden aus dem Container entnommen und an einer Lärmschutzwand abgestellt.
„Wir konnten die Kartons jedoch rechtzeitig entdecken, sodass nichts gestohlen wurde“, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Die Bahnübergänge in Emmerich sind, mit Ausnahme des Übergangs Löwentor, wieder für den Kraftfahrzeugverkehr, Radfahrer und Fußgänger passierbar. Die Fußgänger- und Radfahrerunterführung am Löwentor bleibt jedoch ebenfalls gesperrt.
Ursachenforschung und Zukunftsaussichten
Die genaue Ursache der Entgleisung ist weiterhin unklar. Die Ermittlungen liegen in den Händen der Bundespolizei, die am Unglücksort Spuren sichert und auswertet. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse dieser Untersuchungen Aufschluss über den Hergang des Unfalls geben werden.
Die Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Strecke. Es ist entscheidend, dass die Reparaturen gründlich durchgeführt werden, um die Sicherheit des Bahnverkehrs zu gewährleisten. Reisende sollten sich weiterhin vorab über die aktuelle Verkehrslage informieren und längere Reisezeiten einplanen.
Die Sperrung der Strecke hat nicht nur Auswirkungen auf den Personenverkehr, sondern auch auf den Güterverkehr, was zu Verzögerungen in der Logistik führen kann. Die schnelle und sichere Wiederinbetriebnahme der Strecke ist daher von großer Bedeutung für die gesamte Region und darüber hinaus.




