Ein 33-jähriger Mann, der im Januar in Köln-Ostheim durch Schüsse schwer verletzt wurde, ist nun selbst von der Polizei festgenommen worden. Ihm wird der Kauf von Drogen in erheblichem Umfang vorgeworfen. Bei der Festnahme stellten die Beamten eine scharfe Schusswaffe und eine große Menge Bargeld sicher.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein 33-jähriger Mann, der im Januar 2025 angeschossen wurde, wurde nun wegen Drogenhandelsverdacht verhaftet.
- Bei der Festnahme in einem Kiosk in Köln-Ostheim wurden eine geladene Waffe und Zehntausende Euro gefunden.
- Die Festnahme steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen der EG „Sattla“ zum Kölner Drogenmilieu.
- Ein weiterer Verdächtiger (28) wurde in Süddeutschland im Rahmen derselben Operation festgenommen.
Festnahme im Zuge der Ermittlungen zum Drogenkrieg
Ermittler der Kölner Kriminalpolizei haben am vergangenen Donnerstag einen 33-jährigen Mann in einem Kiosk in Köln-Ostheim festgenommen. Die Maßnahme ist Teil der andauernden Operation der Einsatzgruppe (EG) „Sattla“, die sich mit den Auseinandersetzungen im Kölner Drogenmilieu befasst.
Laut Polizeiangaben wird dem Mann vorgeworfen, von einer Drogenbande aus dem Stadtteil Kalk Betäubungsmittel „in nicht unerheblichem Umfang“ erworben zu haben. Die Ermittler gehen von organisierten Strukturen aus, die den Drogenhandel in der Region kontrollieren.
Waffe und Bargeld sichergestellt
Bei der Festnahme durchsuchten die Beamten den Kiosk und fanden eine scharfe Schusswaffe samt passender Munition. Zudem stellten sie mehrere zehntausend Euro Bargeld sicher. Auch das Fahrzeug des Beschuldigten wurde von den Behörden beschlagnahmt.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden mehrere Wohnungen in Köln und Bonn durchsucht. Dabei wurde weiteres Bargeld entdeckt und als Beweismittel gesichert. Die Ermittlungen sollen nun klären, woher die Waffe und das Geld stammen.
Hintergrund: Die EG „Sattla“
Die Einsatzgruppe „Sattla“ wurde von der Kölner Polizei gegründet, um die eskalierende Gewalt und den organisierten Drogenhandel in der Stadt zu bekämpfen. Der Name „Sattla“ ist das arabische Wort für Marihuana und verweist auf den Schwerpunkt der Ermittlungen. Die Einheit konzentriert sich auf die Zerschlagung krimineller Netzwerke, die für mehrere Gewalttaten in Köln verantwortlich gemacht werden.
Vom Opfer zum Tatverdächtigen
Der nun verhaftete 33-Jährige ist für die Ermittler kein Unbekannter. Er war bereits im Januar 2025 selbst Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Damals feuerte ein maskierter Täter in demselben Kiosk an der Frankfurter Straße in Ostheim fünf Schüsse auf ihn ab.
Der Mann, Sohn des Kioskbesitzers, überlebte den Angriff mit schweren Verletzungen. Der Schütze flüchtete damals auf einem E-Scooter vom Tatort. Laut Staatsanwaltschaft konnte der Täter von damals bis heute nicht identifiziert werden.
Verbindungen zu weiteren Gewalttaten
Schon nach der Tat im Januar vermuteten die Ermittler eine Verbindung ins Rockermilieu. Der 33-Jährige war ein Bekannter eines 32-jährigen Mannes, der im Oktober 2024 vor einem Fitnessstudio in Köln-Kalk erschossen wurde. Auch in diesem Fall flüchtete der Täter auf einem E-Scooter und wurde bisher nicht gefasst.
Die Polizei prüft, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten besteht und ob es sich möglicherweise um denselben Schützen handeln könnte. Die aktuellen Ermittlungen gegen das damalige Opfer werfen ein neues Licht auf die Hintergründe der Gewaltspirale.
Zahlen aus den Ermittlungen
- Januar 2025: 5 Schüsse auf den nun verhafteten 33-Jährigen in Ostheim.
- Oktober 2024: Tödliche Schüsse auf einen 32-Jährigen in Kalk.
- Fluchtmittel: In beiden Fällen nutzte der Täter einen E-Scooter.
Weitere Erfolge der Ermittler
Die Festnahme des 33-Jährigen war nicht der einzige Erfolg für die EG „Sattla“ an diesem Tag. In Süddeutschland nahmen die Fahnder einen weiteren per Haftbefehl gesuchten Mann fest. Es handelt sich um einen 28-jährigen afghanischen Staatsbürger.
Ihm wird eine Beteiligung am Handel mit rund 700 Kilogramm Marihuana aus Hürth vorgeworfen. Ein erheblicher Teil dieser Drogenmenge, knapp die Hälfte, war im vergangenen Jahr geraubt worden, was die Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen weiter angeheizt haben dürfte.
„Die Ermittlungen zeigen die komplexen Verstrickungen und die hohe Gewaltbereitschaft innerhalb der organisierten Drogenkriminalität in Köln“, erklärte ein Polizeisprecher. „Jede Festnahme ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit.“
Schlag gegen die Führungsriege
Erst vor rund zehn Tagen gelang den Ermittlern ein weiterer bedeutender Schlag. Sie verhafteten einen 50-jährigen Mann aus Kalk, bei dem es sich um den Vater des bekannten Kölner Drogenbosses Sermet A. handeln soll. Der Vorwurf gegen ihn lautet Geldwäsche im Zusammenhang mit bandenmäßig organisierten Drogengeschäften.
Diese Serie von Festnahmen deutet darauf hin, dass die Polizei ihre Bemühungen intensiviert, die Strukturen der organisierten Kriminalität in Köln aufzudecken und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Ermittlungen der EG „Sattla“ dauern an.




