Die Ermittlungsgruppe „Sattla“ der Kölner Polizei hat am Donnerstag, dem 18. September, zwei wichtige Festnahmen im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel vollzogen. Ein 33-jähriger Mann wurde in einem Kiosk in Köln-Ostheim verhaftet, während ein zweiter, 28-jähriger Verdächtiger in Süddeutschland gefasst wurde. Die Aktionen stehen im Zusammenhang mit einem großangelegten Drogenring, der von Köln-Kalk aus operiert haben soll.
Wichtige Erkenntnisse
- Zwei zentrale Verdächtige wurden durch die Ermittlungsgruppe „Sattla“ festgenommen.
- Ein 33-jähriger Mann wurde in Köln-Ostheim verhaftet; er war zuvor am selben Ort angeschossen worden.
- Bei der Razzia wurden eine scharfe Schusswaffe, zehntausende Euro Bargeld und ein Auto beschlagnahmt.
- Ein zweiter Verdächtiger (28) wurde in Süddeutschland festgenommen und steht im Zusammenhang mit einem 700-Kilogramm-Marihuana-Fall.
Festnahme in Köln-Ostheim an brisantem Ort
Ermittler der Kriminalpolizei führten am Donnerstag einen gezielten Zugriff in einem Kiosk im Kölner Stadtteil Ostheim durch. Dort vollstreckten sie einen Haftbefehl gegen einen 33-jährigen Mann. Ihm wird vorgeworfen, in großem Stil Drogen von einer kriminellen Gruppierung aus Köln-Kalk bezogen zu haben.
Der Ort der Festnahme ist von besonderer Bedeutung. Am 29. Januar dieses Jahres war derselbe Mann in ebenjenem Kiosk durch mehrere Schüsse eines unbekannten Täters schwer verletzt worden. Die Ermittlungen deuten nun darauf hin, dass der damals als Opfer geltende Mann tief in den Drogenhandel verstrickt war.
Umfangreiche Beschlagnahmungen
Bei der Durchsuchung des Kiosks stellten die Beamten erhebliche Beweismittel sicher. Neben einer scharfen Schusswaffe samt zugehöriger Munition fanden die Einsatzkräfte mehrere zehntausend Euro Bargeld. Die genaue Summe wurde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt. Zudem wurde das Auto des Beschuldigten beschlagnahmt.
Im Zuge des Einsatzes wurden auch mehrere Wohnungen in Köln und Bonn durchsucht. Laut Polizeiangaben konnte dabei weiteres Bargeld sichergestellt werden, was die finanziellen Dimensionen des Drogenhandels unterstreicht.
Hintergrund: Die Ermittlungsgruppe „Sattla“
Die EG „Sattla“ wurde von der Kölner Polizei ins Leben gerufen, um komplexe Strukturen der organisierten Kriminalität, insbesondere im Bereich des Drogenhandels, zu zerschlagen. Der Name leitet sich oft von internen Ermittlungsakten ab und steht für eine konzentrierte Anstrengung, kriminelle Netzwerke aufzudecken. Die aktuellen Festnahmen sind ein weiterer Erfolg dieser spezialisierten Einheit.
Zweiter Verdächtiger in Süddeutschland gefasst
Parallel zu den Maßnahmen in Köln gelang den Ermittlern ein weiterer wichtiger Schlag gegen das Netzwerk. Ein zweiter, ebenfalls mit Haftbefehl gesuchter Tatverdächtiger konnte am selben Tag in Süddeutschland lokalisiert und festgenommen werden.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 28-jährigen afghanischen Staatsbürger. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, eine zentrale Rolle im Handel mit einer riesigen Menge Marihuana gespielt zu haben.
Verbindung zu 700 Kilogramm Marihuana aus Hürth
Die Ermittlungen gegen den 28-Jährigen stehen im direkten Zusammenhang mit einem Fund von rund 700 Kilogramm Marihuana in Hürth bei Köln im vergangenen Jahr. Dieser Fall hatte bereits für Aufsehen gesorgt, da knapp die Hälfte der Drogenmenge unter mysteriösen Umständen geraubt worden war, was auf interne Konflikte im kriminellen Milieu hindeutete.
Die Festnahme des Mannes gilt als wichtiger Schritt, um die Hintergründe dieses groß angelegten Drogengeschäfts und des anschließenden Raubes aufzuklären. Die Ermittler erhoffen sich nun neue Erkenntnisse über die beteiligten Personen und die Vertriebswege der Drogen.
Fakten zum Ermittlungskomplex
- Ermittlungseinheit: EG „Sattla“ der Kölner Polizei
- Anzahl der Festnahmen: 2 Hauptverdächtige
- Sicherstellungen: Schusswaffe, Munition, zehntausende Euro, PKW
- Durchsuchte Orte: Kiosk und Wohnungen in Köln und Bonn
- Zusammenhang: Organisierte Drogenkriminalität aus Köln-Kalk und ein 700-kg-Marihuana-Fall
Die Rolle der Staatsanwaltschaft Köln
Die Koordination der umfangreichen Ermittlungen liegt bei der Staatsanwaltschaft Köln. Sie leitet das Verfahren und ist für die rechtliche Bewertung der gesammelten Beweise zuständig. Aufgrund der Komplexität des Falles und der laufenden Ermittlungen werden Informationen an die Öffentlichkeit streng kontrolliert.
„Auskünfte zu dem Verfahren erteilt ausschließlich Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer von der Kölner Staatsanwaltschaft“, teilten die Behörden in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Dies unterstreicht die Sensibilität und Bedeutung des Falles.
Die beiden festgenommenen Männer wurden einem Haftrichter vorgeführt, der über die Anordnung der Untersuchungshaft entscheiden wird. Angesichts der Schwere der Vorwürfe – gewerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge – ist eine Inhaftierung wahrscheinlich. Die Ermittlungen der EG „Sattla“ dauern an, und weitere Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen.




