Nach einer 17-stündigen Sperrung wurde die wichtige Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf am Montagabend wieder für den Verkehr freigegeben. Ein Vandalismusakt in Langenfeld hatte am Morgen zu massiven Störungen, Zugausfällen und Umleitungen geführt, von denen tausende Pendler betroffen waren.
Wichtige Informationen
- Die Bahnstrecke war wegen Vandalismus für 17 Stunden vollständig gesperrt.
- Zwei wichtige Kabel an einem Stellwerk in Langenfeld wurden durchtrennt.
- Die Linien RE1 (RRX), RE5 (RRX) und die S6 waren von massiven Ausfällen und Umleitungen betroffen.
- Die Bundespolizei hat die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat aufgenommen.
Störung legte Hauptverkehrsader lahm
Am Montagmorgen, dem 22. September, begann für viele Bahnreisende in Nordrhein-Westfalen ein Tag mit erheblichen Einschränkungen. Die Deutsche Bahn meldete eine massive Störung auf einer der meistbefahrenen Pendlerstrecken des Landes zwischen den Metropolen Köln und Düsseldorf.
Der Grund war eine Beschädigung an einem Stellwerk im Bereich Langenfeld. Die Auswirkungen waren sofort spürbar: Züge fielen komplett aus, wurden umgeleitet oder endeten vorzeitig. Erst am späten Abend, nach rund 17 Stunden Unterbrechung, konnte die Strecke wieder freigegeben werden.
Die Bedeutung von Stellwerken
Stellwerke sind die Nervenzentren des Bahnverkehrs. Sie steuern Weichen und Signale und gewährleisten so einen sicheren und reibungslosen Ablauf. Ein Ausfall, insbesondere durch die Zerstörung von Steuerkabeln, führt unweigerlich zu einer sofortigen Sperrung des betroffenen Streckenabschnitts, da die Sicherheit nicht mehr garantiert werden kann.
Vandalismus als Ursache bestätigt
Die Ursache für das Chaos war kein technischer Defekt, sondern eine gezielte Sachbeschädigung. Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte die Ereignisse in Langenfeld.
„Wir können bestätigen, dass mindestens zwei Kabel beschädigt worden sind. Da noch Ermittlungen der Bundespolizei vor Ort laufen, können unsere Fachleute derzeit noch nicht mit der Instandsetzung beginnen.“
Diese Aussage machte die Bahn bereits am Vormittag, als das volle Ausmaß der Störung sichtbar wurde. Die Reparaturarbeiten konnten erst beginnen, nachdem die Spurensicherung der Bundespolizei ihre Arbeit am Tatort abgeschlossen hatte. Die Bundespolizei bestätigte einen laufenden Einsatz, äußerte sich jedoch zunächst nicht zu möglichen Hintergründen der Tat.
Hohe Kosten durch Vandalismus
Vandalismus an Bahnanlagen verursacht jährlich Schäden in Millionenhöhe. Neben den direkten Kosten für die Reparatur entstehen durch Zugausfälle und Verspätungen erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. Die Täter zu ermitteln, ist oft schwierig.
Auswirkungen auf den Regional- und S-Bahn-Verkehr
Die Störung betraf einige der wichtigsten Linien im Rheinland. Die Informationsplattform „zuginfo.nrw“ warnte frühzeitig vor weitreichenden Beeinträchtigungen. Für die Fahrgäste bedeutete dies lange Wartezeiten und die Suche nach alternativen Routen.
Folgende Linien waren von den Maßnahmen betroffen:
- S6: Die S-Bahnen dieser Linie verkehrten nur noch auf Teilstrecken, nämlich zwischen Düsseldorf Wehrhahn und Langenfeld. Für den ausgefallenen Abschnitt zwischen Langenfeld und Köln Messe/Deutz wurde ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit insgesamt acht Bussen eingerichtet.
- RE1 (RRX) und RE5 (RRX): Diese wichtigen Regionalexpress-Linien wurden zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof umgeleitet. Die Züge fuhren die Strecke in beide Richtungen ohne Zwischenhalt, was für Pendler nach Leverkusen oder Köln-Mülheim einen kompletten Ausfall bedeutete. Auch hier wurde ein Ersatzverkehr mit vier Bussen zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf Hauptbahnhof organisiert.
Die Deutsche Bahn empfahl Reisenden zudem, als Alternative die Züge der Linie S11 zwischen Köln Messe/Deutz und Köln-Worringen sowie zwischen Düsseldorf Flughafen und Düsseldorf Wehrhahn zu nutzen.
Weitere Störungen im Kölner Stadtgebiet
Der Montag war für Bahnkunden in der Region Köln generell ein schwieriger Tag. Unabhängig von dem Vandalismus in Langenfeld kam es zu zwei weiteren, kleineren Störungen, die den Betriebsablauf zusätzlich belasteten.
Notarzteinsatz in Porz-Wahn
Am Vormittag musste die Strecke im Bereich Köln-Porz-Wahn wegen eines Notarzteinsatzes am Gleis gesperrt werden. Davon betroffen waren die Linien S19 und RB27. Laut Angaben der Bahn konnte diese Sperrung jedoch nach relativ kurzer Zeit gegen 9:30 Uhr wieder aufgehoben werden.
Defektes Stellwerk in Nippes
Zusätzlich wurde in Köln-Nippes ein defektes Stellwerk gemeldet. Obwohl die Reparatur hier nur etwa zwei Stunden dauerte, führte der Defekt zu Verspätungen und Teilausfällen bei den Zügen der Linien RE1 (RRX), RE6 (RRX), RE7 und S11. Diese Störung trug weiter zum angespannten Betrieb im Kölner Hauptbahnhof bei.
Die Häufung der Ereignisse an einem einzigen Vormittag stellte die Geduld der Fahrgäste auf eine harte Probe und zeigte die Anfälligkeit der dichten Bahninfrastruktur in der Metropolregion Rhein-Ruhr.




