Zollbeamte aus Köln haben bei einer Kontrolle auf der Autobahn A3 eine erhebliche Menge Drogen sichergestellt. In einem speziell umgebauten Transporter entdeckten die Fahnder rund 5,5 Kilogramm Kokain und mehr als 63 Kilogramm Marihuana. Der geschätzte Straßenverkaufswert der Drogen liegt bei etwa einer Million Euro. Der Fahrer des Fahrzeugs wurde festgenommen.
Wichtige Fakten im Überblick
- Sichergestellte Menge: Insgesamt fast 69 Kilogramm Drogen, davon 5,5 kg Kokain und über 63 kg Marihuana.
- Geschätzter Wert: Der Straßenverkaufswert der Betäubungsmittel beträgt rund eine Million Euro.
- Ort des Geschehens: Die Kontrolle fand auf der Raststätte Siegburg an der Autobahn A3 statt.
- Festnahme: Der 39-jährige Fahrer des Transporters wurde vorläufig festgenommen.
- Versteck: Die Drogen waren in einem professionell konstruierten Schmuggelversteck unter der Ladefläche des Fahrzeugs verborgen.
Eine Routinekontrolle mit weitreichenden Folgen
Der Vorfall ereignete sich bereits am 6. August, wurde aber erst jetzt vom Hauptzollamt Köln öffentlich gemacht. Eine mobile Streife des Zolls zog gegen Mittag einen Transporter mit österreichischer Zulassung aus dem fließenden Verkehr auf der A3 in Richtung Frankfurt. Ziel war eine routinemäßige Überprüfung auf dem Gelände der Raststätte Siegburg.
Am Steuer des Fahrzeugs saß ein 39-jähriger Mann mit serbischer Staatsangehörigkeit. Während der ersten Befragung durch die Beamten verwickelte sich der Fahrer in Widersprüche bezüglich seiner Reiseroute und des Zwecks seiner Fahrt. Diese Ungereimtheiten weckten das Misstrauen der erfahrenen Zöllner und führten zu weiteren Maßnahmen.
Mobile Kontrollen des Zolls
Die Kontrolleinheiten des Zolls sind täglich auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen im Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, den grenzüberschreitenden Warenverkehr zu überwachen und Schmuggel von illegalen Gütern wie Drogen, Waffen oder unversteuerten Zigaretten zu unterbinden. Solche Kontrollen finden oft an strategisch wichtigen Punkten wie Raststätten oder Grenzübergängen statt.
Der entscheidende Hinweis durch einen Drogentest
Um ihren Verdacht zu erhärten, führten die Beamten einen Drogenschnelltest durch. Ein sogenannter Drogenwischtest, der an den Händen des Fahrers angewendet wurde, reagierte positiv auf Kokain. Dieses Ergebnis signalisierte den direkten Kontakt des Mannes mit der Droge und war der entscheidende Anlass für eine intensive Durchsuchung des gesamten Fahrzeugs.
Ein positiver Schnelltest liefert zwar keinen endgültigen Beweis, aber einen starken Anfangsverdacht, der weitergehende polizeiliche oder zollrechtliche Maßnahmen rechtfertigt. In diesem Fall war es der Schlüssel zur Aufdeckung des Schmuggels.
Wie funktioniert ein Drogenwischtest?
Bei einem Drogenwischtest wird mit einer speziellen Testoberfläche über eine Hautpartie, meist die Hände, oder eine Oberfläche gewischt. Kleinste Partikel einer Substanz bleiben haften und reagieren chemisch mit den im Test enthaltenen Reagenzien. Eine Farbveränderung zeigt dann an, ob Kontakt zu bestimmten Drogenarten bestand.
Ein hochprofessionelles Schmuggelversteck
Die anschließende Untersuchung des Transporters gestaltete sich aufwendig. Die Beamten erkannten schnell, dass das Fahrzeug baulich verändert worden war. Um verborgene Hohlräume aufzuspüren, setzten sie spezielle technische Hilfsmittel ein, darunter ein Hohlraumsichtgerät, auch Endoskop genannt.
"Speziell eingebaute Drogenverstecke in Fahrzeugen sind für uns nichts Neues. Nach ersten Hinweisen auf bauliche Veränderungen an dem Transporter, kamen durch den Einsatz eines Hohlraumsichtgerätes in einem Versteck unterhalb der Ladefläche große Mengen szenetypisch verpackter Drogen zum Vorschein."
Die Entdeckung des Geheimfachs
Die Technik führte die Zöllner schließlich zum Erfolg. Unterhalb der Ladefläche befand sich ein großes, professionell eingebautes Versteck. Wie sich bei der späteren genauen Untersuchung herausstellte, war die Konstruktion besonders raffiniert: Der gesamte Ladeboden des Transporters ließ sich zur Seite aufklappen, um den Zugriff auf den darunterliegenden Schmuggelraum freizugeben. Ein solcher Mechanismus ist für Laien kaum zu erkennen und zeugt von hoher krimineller Energie.
In dem Hohlraum fanden die Beamten schließlich die große Menge an Betäubungsmitteln. Die Drogen waren, wie in der Szene üblich, sorgfältig verpackt:
- Kokain: 5,5 Kilogramm, aufgeteilt in fünf Blöcke
- Marihuana: Über 63 Kilogramm, verteilt auf 65 Kunststoffbeutel
Ermittlungen und Konsequenzen
Der 39-jährige Fahrer wurde noch vor Ort vorläufig festgenommen. Das Schmuggelfahrzeug wurde als Beweismittel sichergestellt und abtransportiert. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge eingeleitet.
Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall wurden vom Zollfahndungsamt Essen übernommen. Diese Spezialabteilung des Zolls ist für die Bekämpfung der schweren und organisierten Kriminalität zuständig und arbeitet im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bonn, die das Verfahren leitet. Ziel der Ermittler ist es nun, die Hintermänner und die Strukturen des Drogennetzwerks aufzudecken.
Aufgabenteilung bei Zoll und Staatsanwaltschaft
Während das Hauptzollamt für die operative Kontrolle und den ersten Zugriff zuständig ist, übernimmt das Zollfahndungsamt die komplexen und oft langwierigen Ermittlungen im Hintergrund. Die Staatsanwaltschaft leitet das gesamte Verfahren, prüft die Beweise und erhebt schließlich Anklage vor Gericht.
Die sichergestellten Drogen werden nach Abschluss des Gerichtsverfahrens vernichtet. In der Regel geschieht dies durch Verbrennung in einer speziellen Anlage unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, um sicherzustellen, dass die Betäubungsmittel endgültig aus dem Verkehr gezogen werden.




