Die Höhenrettungsgruppe der Kölner Feuerwehr führte am Donnerstagabend, dem 2. Oktober 2025, eine geplante Übung an den Spitzen des Kölner Doms durch. Was als Routinetraining begann, entwickelte sich unerwartet zu einem realen Notfalleinsatz, als eine Frau auf dem Südturm medizinische Hilfe benötigte. Die Anwesenheit der Spezialkräfte ermöglichte ein sofortiges Eingreifen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Höhenrettung der Feuerwehr Köln trainierte am Donnerstagabend auf den Türmen des Doms.
 - Während der Übung erlitt eine Besucherin auf dem Südturm einen internistischen Notfall.
 - Die bereits vor Ort befindlichen Einsatzkräfte konnten die Frau umgehend versorgen und sicher zu Boden bringen.
 - Solche Übungen an markanten Gebäuden sind für die Feuerwehr Routine, um auf Ernstfälle vorbereitet zu sein.
 
Geplantes Training in großer Höhe
Für die spezialisierte Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Köln war der Donnerstagabend für ein Training an einem der bekanntesten Wahrzeichen Deutschlands vorgesehen. Mehrere Einsatzkräfte bestiegen im Rahmen der Übung sowohl den Nord- als auch den Südturm des Kölner Doms. Ziel war es, bis zu den Spitzen in über 150 Metern Höhe vorzudringen.
Diese Manöver sind ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf reale Einsätze. „Die Höhenrettung der Feuerwehr übt immer wieder an markanten Gebäuden in Köln“, erklärte Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet auf Anfrage. Solche Szenarien werden intern als „kalte Lage“ bezeichnet.
Vorbereitung auf den Ernstfall
Das Training an prominenten und komplexen Bauwerken wie dem Kölner Dom oder dem Fernsehturm „Colonius“ ist für die Rettungskräfte von entscheidender Bedeutung. Es dient dazu, die spezifischen Gegebenheiten, Zugänge und potenziellen Gefahren eines Ortes kennenzulernen. Dieses Wissen kann im Notfall wertvolle Zeit sparen und die Sicherheit der Einsatzkräfte und der zu rettenden Personen erhöhen.
Das Erklimmen der Domspitzen bei gutem Wetter ermöglichte es den Spezialisten, ihre Ausrüstung und Techniken unter realistischen, aber kontrollierten Bedingungen zu testen. Die Kenntnis der architektonischen Besonderheiten ist für eine schnelle und sichere Rettung unerlässlich.
Von der Übung zum realen Rettungseinsatz
Während die Übung auf den Türmen noch im Gange war, ereignete sich ein unerwarteter Zwischenfall. Auf der zweiten Ebene des Südturms erlitt eine Frau einen internistischen Notfall und benötigte dringend medizinische Hilfe. Die Situation hätte sich schnell zu einem komplexen Rettungseinsatz entwickeln können.
Durch einen glücklichen Zufall befand sich das hochqualifizierte Team der Höhenrettung jedoch bereits in unmittelbarer Nähe. Die Einsatzkräfte konnten ihre Übung sofort abbrechen und sich dem Notfall widmen. Die schnelle Reaktionszeit war in diesem Moment entscheidend.
„Solche Manöver werden als ‚kalte Lage‘ bezeichnet. Ziel dieser Übungen sei es, die Gebäude und die Besonderheiten vor Ort kennenzulernen. Das sei wichtig bei echten Einsätzen.“
- Ulrich Laschet, Sprecher der Feuerwehr Köln
Die Patientin wurde von den Rettungskräften professionell erstversorgt. Anschließend organisierten die Höhenretter den sicheren und schonenden Transport der Frau von der Plattform nach unten, wo sie an den regulären Rettungsdienst übergeben wurde.
Der Kölner Dom als logistische Herausforderung
Ein Einsatz am Kölner Dom stellt selbst für erfahrene Rettungskräfte eine besondere Herausforderung dar. Die enorme Höhe und die baulichen Gegebenheiten erfordern spezielles Wissen und Material. Der Südturm ist mit 157,22 Metern minimal höher als der Nordturm mit 157,18 Metern.
Zahlen und Fakten zum Aufstieg
- Stufen bis zur Aussichtsplattform: 533
 - Höhe der Aussichtsplattform: ca. 100 Meter
 - Wegführung: Zuerst eine enge Wendeltreppe bis auf etwa 75 Meter, danach eine steilere Metalltreppe.
 - Gesamthöhe Südturm: 157,22 Meter
 
Der Aufstieg zur Aussichtsplattform in rund 100 Metern Höhe ist bereits für Besucher anstrengend. Für Rettungskräfte mit schwerer Ausrüstung ist der Weg eine erhebliche körperliche Belastung. Die engen Wendeltreppen erschweren zudem den Transport von Patienten und Material.
Illegale Kletteraktionen bleiben ein Risiko
Während die Feuerwehr den Dom zu Übungs- und Rettungszwecken besteigt, ist das Klettern an der Fassade für die Öffentlichkeit strengstens verboten. Dennoch kam es in der Vergangenheit wiederholt zu illegalen Aktionen. Insbesondere Social-Media-Creator suchten den Nervenkitzel und die spektakulären Bilder für ihre Kanäle.
Solche Aktionen sind nicht nur lebensgefährlich für die Kletterer selbst, sondern können auch Passanten am Boden gefährden und das historische Bauwerk beschädigen. Jeder unbefugte Zutritt wird konsequent zur Anzeige gebracht. Der Vorfall vom Donnerstag zeigt jedoch, wie wichtig es ist, dass professionelle Retter auf alle denkbaren Szenarien an diesem einzigartigen Ort vorbereitet sind.




