Ein heftiger Sturm hat am Samstag, dem 4. Oktober 2025, das Rheinland und weite Teile Nordrhein-Westfalens getroffen. Starke Windböen und Starkregen führten zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei. Bäume stürzten um, Straßen wurden blockiert und Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor eine offizielle Warnung für die Region herausgegeben. Besonders betroffen waren der Rhein-Sieg-Kreis, Köln und Düsseldorf, aber auch in vielen anderen Städten waren die Auswirkungen deutlich zu spüren.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 km/h zog über NRW.
- Feuerwehren im gesamten Rheinland befanden sich im Dauereinsatz, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume.
- In Köln wurden der Zoo geschlossen und ein Kinderlauf des Marathons abgesagt.
- In Düsseldorf führte Starkregen zur Überflutung eines wichtigen Verkehrstunnels.
- Der DWD gab für den Abend eine Entwarnung, rechnete aber weiterhin mit vereinzelten Gewittern.
Sturmtief „Detlef“ sorgt für Ausnahmezustand
Das Sturmtief, das von Meteorologen den Namen „Detlef“ erhielt, brachte am Samstagmorgen starke Winde und Niederschläge nach Nordrhein-Westfalen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits am Vortag vor den herannahenden Gewittern und Sturmböen gewarnt. Die Prognosen bewahrheiteten sich, als die ersten Notrufe bei den Leitstellen eingingen.
Die Windgeschwindigkeiten erreichten in der Spitze Werte zwischen 60 und 75 Kilometern pro Stunde. Diese Kraft reichte aus, um zahlreiche Bäume zu entwurzeln und Äste auf Straßen, Gehwege und in einigen Fällen auch auf Fahrzeuge stürzen zu lassen. Der öffentliche Nahverkehr war zeitweise beeinträchtigt, und es kam zu Verkehrsbehinderungen.
Wetterwarnungen des DWD
Der Deutsche Wetterdienst ist die nationale meteorologische Behörde Deutschlands. Seine Warnungen sind in verschiedene Stufen eingeteilt, um die Bevölkerung und Behörden frühzeitig über potenzielle Gefahren wie Stürme, Starkregen oder Hitzewellen zu informieren. Diese Warnungen ermöglichen es Institutionen und Veranstaltern, präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Köln im Fokus des Unwetters
Auch die Stadt Köln wurde von dem Sturm nicht verschont. Während die Schäden im Stadtgebiet im Vergleich zu den umliegenden Kreisen begrenzt blieben, sorgten die heftigen Böen für beeindruckende Bilder und notwendige Vorsichtsmaßnahmen.
Spektakuläre Beobachtung aus dem Colonia-Hochhaus
Einen besonderen Einblick in die Kraft des Sturms bot ein Video, das aus dem 25. Stock des Colonia-Hochhauses in Köln-Riehl aufgenommen wurde. Die Bewohnerin Alexandra Westphal filmte, wie der Wind um das bekannte Gebäude fegte.
„Eben flogen hier plötzlich Blätter und Äste bis ganz nach oben. Die Böen waren so heftig, dass es fast wie eine kleine Windhose wirkte.“
Ihre Beobachtung verdeutlicht die Intensität des Windes, der selbst in großer Höhe noch Material mit sich riss. Das Colonia-Hochhaus ist mit 147 Metern eines der höchsten Wohngebäude Deutschlands und bietet eine exponierte Position zur Beobachtung solcher Wetterphänomene.
Präventive Schließungen zum Schutz der Bürger
Angesichts der Sturmwarnung trafen mehrere Institutionen in Köln Sicherheitsvorkehrungen. Bereits am Freitag, dem 3. Oktober, entschieden die Organisatoren des Köln Marathons, den für Samstag geplanten „Kinderlauf“ abzusagen, um kein Risiko für die jungen Teilnehmer einzugehen.
Auch der Kölner Zoo blieb am Samstag für Besucher geschlossen. Die Leitung begründete diesen Schritt mit der Gefahr durch herabfallende Äste in den weitläufigen Parkanlagen. Die Sicherheit der Gäste und der Tiere habe oberste Priorität.
Schwerpunkt der Einsätze im Rhein-Sieg-Kreis
Die Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis waren besonders gefordert und befanden sich über Stunden im Dauereinsatz. Die Leitstelle meldete eine hohe Zahl an Notrufen, die sich hauptsächlich auf wetterbedingte Schäden bezogen.
In fast allen Kommunen des Kreises stürzten Bäume auf Fahrbahnen. In Niederkassel mussten die Einsatzkräfte an der Kreuzung Hauptstraße/Porzer Straße gleich mehrere umgefallene Bäume beseitigen. Ähnliche Szenen spielten sich in Troisdorf, Neunkirchen-Seelscheid, Windeck und Ruppichteroth ab. Die Aufräumarbeiten dauerten teilweise mehrere Stunden.
Bilanz der Feuerwehren
Die meisten Einsätze am Samstag betrafen technische Hilfeleistungen. Dazu gehören das Zersägen und Entfernen von umgestürzten Bäumen, die Sicherung von losen Dachteilen und das Leerpumpen von vollgelaufenen Kellern oder Unterführungen.
Auswirkungen in weiteren Teilen von NRW
Das Sturmtief zog eine Schneise der Verwüstung durch viele weitere Regionen in Nordrhein-Westfalen. Die Notrufzentralen verzeichneten eine landesweit erhöhte Einsatzlage.
Liste der betroffenen Städte und Kreise
Neben Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis wurden auch aus anderen Gebieten erhebliche Störungen gemeldet. Eine Auswahl der betroffenen Regionen:
- Wuppertal: Hier stürzte ein Baum auf ein Taxi. Glücklicherweise wurde der Fahrer nicht verletzt, es entstand jedoch Sachschaden am Fahrzeug.
- Düsseldorf: Heftiger Regen führte zu einer Überflutung im Universitätstunnel, einer wichtigen Verkehrsader der Landeshauptstadt. Der Tunnel musste vorübergehend gesperrt werden.
- Weitere Regionen: Einsätze wurden auch aus Bochum, dem Kreis Kleve, dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Rhein-Erft-Kreis, Solingen, dem Kreis Düren und dem Rheinisch-Bergischen Kreis gemeldet.
Wetterlage beruhigt sich langsam
Laut den Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes erreichte der Sturm am Samstagnachmittag seinen Höhepunkt. Für den Abend wurde eine allmähliche Abschwächung der Windgeschwindigkeiten und der Niederschläge prognostiziert.
In der Nacht zum Sonntag sollte der Sturm weiter nachlassen. Die Experten wiesen jedoch darauf hin, dass es regional weiterhin zu markantem Wetter mit einzelnen starken Böen oder Schauern kommen könne. Die Bürger wurden angehalten, weiterhin Vorsicht walten zu lassen, insbesondere in Waldgebieten.




