Ein technischer Defekt an einem wichtigen Stellwerk hat am Mittwochmorgen, 15. Oktober 2025, zu massiven Störungen im Bahnverkehr rund um den Kölner Hauptbahnhof geführt. Tausende Pendler und Reisende sind von erheblichen Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen betroffen. Die Deutsche Bahn kann derzeit keine genaue Prognose abgeben, wie lange die Reparaturarbeiten andauern werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein defektes Stellwerk im Kölner Raum ist die Ursache für die Störungen.
- Der Kölner Hauptbahnhof ist nur eingeschränkt befahrbar, was zu erheblichen Einschränkungen führt.
- Betroffen sind zahlreiche Regional- und S-Bahn-Linien mit Umleitungen, Teilausfällen und kompletten Ausfällen.
- Die Deutsche Bahn rät Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren.
Technischer Defekt mit weitreichenden Folgen
Die Störung trat am Vormittag auf und beeinträchtigt seitdem den gesamten Zugverkehr im Knotenpunkt Köln. Die Deutsche Bahn informierte auf ihrer Webseite über die Situation: „Der Großraum Köln Hbf ist aktuell nicht mit allen Zügen befahrbar.“ Als Grund wurde ein technischer Defekt an einem Stellwerk genannt, eine zentrale Einrichtung zur Steuerung des Zugverkehrs.
Aufgrund der zentralen Bedeutung des Kölner Hauptbahnhofs für den Schienenverkehr in Westdeutschland haben lokale Störungen oft Auswirkungen auf das gesamte Streckennetz. Die aktuelle Situation führt zu einem Dominoeffekt, der auch Verbindungen weit über die Region hinaus beeinträchtigen kann.
Was ist ein Stellwerk?
Ein Stellwerk ist eine entscheidende Anlage im Eisenbahnbetrieb. Von hier aus werden Weichen und Signale für einen bestimmten Bahnhof oder Streckenabschnitt gesteuert. Ein Ausfall legt den Zugverkehr in dem betroffenen Bereich lahm, da eine sichere Durchfahrt der Züge nicht mehr gewährleistet werden kann. Moderne elektronische Stellwerke steuern oft riesige Bereiche, weshalb ein Defekt besonders gravierende Folgen hat.
Konkrete Auswirkungen im Regionalverkehr
Für mehrere wichtige Linien des Regionalverkehrs wurden bereits konkrete Maßnahmen ergriffen, um den Betrieb notdürftig aufrechtzuerhalten. Fahrgäste müssen sich auf geänderte Routen und Endbahnhöfe einstellen. Die Deutsche Bahn hat einen Notfallfahrplan für mehrere Verbindungen eingerichtet.
Änderungen bei RE- und RB-Linien
Die Änderungen betreffen einige der meistgenutzten Pendlerstrecken in der Region. Folgende Anpassungen sind derzeit bekannt:
- RE 8: Züge aus Mönchengladbach kommend enden vorzeitig am Bahnhof Köln Messe/Deutz. Der Streckenabschnitt zwischen Köln Messe/Deutz und Troisdorf entfällt somit teilweise.
- RE 9 und RB 27: Diese Züge werden zwischen Köln-Ehrenfeld und Troisdorf umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte auf diesem Abschnitt entfallen in beide Fahrtrichtungen.
- RB 25: Die Züge aus Gummersbach verkehren nur bis zum Bahnhof Köln Frankfurter Straße und starten von dort auch wieder ihre Rückfahrt. Der Abschnitt zwischen Köln Frankfurter Straße und Köln Hansaring wird nicht bedient.
Besondere Situation bei der Kölner S-Bahn
Während für den Regionalverkehr bereits feste Umleitungs- und Ausfallkonzepte kommuniziert wurden, ist die Lage bei den S-Bahn-Linien unübersichtlicher. Laut Deutscher Bahn gibt es für die Linien S 6, S 11, S 12 und S 19 derzeit keine einheitliche Regelung.
„Für jede Zugfahrt werden kurzfristige Einzelmaßnahmen ergriffen“, teilte ein Sprecher der Bahn mit. Dies bedeutet für Fahrgäste eine hohe Unsicherheit.
Pendlern, die auf diese S-Bahn-Linien angewiesen sind, wird dringend empfohlen, sich unmittelbar vor Reisebeginn über die Online-Auskunftssysteme der Deutschen Bahn oder die DB Navigator App über den Status ihrer spezifischen Verbindung zu informieren. Es kann jederzeit zu kurzfristigen Änderungen im Fahrplan kommen.
Empfehlung für Reisende
Die Deutsche Bahn rät allen betroffenen Fahrgästen, wenn möglich mehr Zeit für ihre Reise einzuplanen oder alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Zudem sollten die digitalen Auskunftsmedien regelmäßig geprüft werden, um aktuelle Informationen zu erhalten. Die Dauer der Störung ist weiterhin unklar.
Ursache der Störung noch unklar
Die genaue Ursache für den Defekt am Stellwerk ist derzeit noch Gegenstand der Untersuchung durch Techniker. Ein Sprecher der Landespolizei bestätigte auf Anfrage, dass die Behörde aktuell nicht in den Fall involviert sei. In der Vergangenheit hatte es Sabotageakte an Bahnanlagen gegeben, die zu ähnlichen Störungen führten. Ob es sich auch diesmal um eine vorsätzliche Tat handeln könnte, ist jedoch völlig offen.
„Über den aktuellen Fall liegen derzeit keine weiteren Erkenntnisse vor“, hieß es von offizieller Seite. Der Fokus liegt zunächst auf der schnellstmöglichen Behebung des technischen Problems, um den Zugverkehr im wichtigen Knotenpunkt Köln wieder zu normalisieren.




