Für den Start in die Karnevalssession am 11. November wird in Köln erstmals eine neue Sicherheits-App eingesetzt. Die Anwendung namens „Guardy“ soll den erwarteten 12.000 Feiernden auf dem Heumarkt im Notfall schnelle Hilfe ermöglichen und das bestehende Sicherheitskonzept ergänzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Sessionsstart am 11.11. wird die neue Sicherheits-App „Guardy“ auf dem Heumarkt eingeführt.
 - Die App ermöglicht es Nutzern, per Knopfdruck ihren Standort zu teilen oder einen Livestream an Notfallkontakte zu senden.
 - Ein Großaufgebot von über 3.000 Sicherheits- und Rettungskräften wird den Veranstaltungsbereich sichern.
 - Der Veranstalter, die Willi Ostermann Gesellschaft, erwartet trotz der Neuerungen einen eher entspannten Auftakt.
 
Ein digitales Hilfsmittel für den Ernstfall
Die Vorbereitungen für den Beginn der fünften Jahreszeit in Köln laufen auf Hochtouren. Wenn am 11. November um 9 Uhr morgens die traditionelle Sessionseröffnung auf dem Heumarkt beginnt, wird eine technische Neuerung für mehr Sicherheit sorgen. Die Willi Ostermann Gesellschaft, die die Veranstaltung zum 56. Mal ausrichtet, setzt erstmals auf die App „Guardy“.
Diese Anwendung, die bereits bei Großveranstaltungen wie dem Musikfestival „Rock am Ring“ erprobt wurde, soll den Feiernden als persönliche Sicherheitsbegleitung dienen. „Wir optimieren jedes Jahr unser Sicherheitskonzept“, erklärt Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi Ostermann Gesellschaft. Er betont, dass dies keine Reaktion auf eine gestiegene Bedrohungslage sei, sondern eine bewusste Entscheidung, moderne technologische Hilfen zu nutzen.
So funktioniert die neue App
Die Funktionsweise von „Guardy“ ist auf einfache und schnelle Bedienung in unübersichtlichen Situationen ausgelegt. Nutzer können über die App verschiedene Aktionen auslösen:
- Standort teilen: Mit einem Klick kann der eigene Standort an vorher festgelegte Notfallkontakte gesendet werden.
 - Livestream starten: In einer bedrohlichen Lage kann ein Live-Video an Kontakte gestreamt werden, um die Situation zu dokumentieren.
 - Hilfe rufen: Die App bietet direkte Verbindungen zu den zuständigen Hilfsdiensten vor Ort.
 
Fühlt sich eine Person unwohl, wird belästigt oder ist verletzt, kann sie direkt Hilfe anfordern. „Sollte sich jemand in einer Notfallsituation befinden oder belästigt fühlen, kann er per Knopfdruck Hilfe rufen“, so Schlegelmilch. Bei medizinischen Notfällen wird der Malteser Hilfsdienst alarmiert. Bei Verdacht auf eine Straftat kann über die App die Polizei informiert werden.
Einfacher Zugang zur App
Um die Nutzung so einfach wie möglich zu machen, werden an den zehn Eingängen zum Heumarkt QR-Codes angebracht. Besucher können diese scannen, um die App direkt auf ihr Smartphone herunterzuladen. Zusätzlich werden Übersichtskarten des Geländes verteilt, um die Orientierung, besonders für ortsfremde Gäste, zu erleichtern.
Großaufgebot an Sicherheitskräften
Die neue App ist nur ein Baustein in einem umfassenden Sicherheitskonzept für den Sessionsauftakt, der traditionell zehntausende Menschen in die Kölner Altstadt lockt. Die Behörden und Veranstalter bereiten sich auf einen logistischen Großeinsatz vor, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten.
Sicherheit in Zahlen
Für den 11.11. ist ein massives Aufgebot an Personal geplant:
- Polizei: deutlich über 1.000 Beamte
 - Feuerwehr und Rettungsdienste: rund 600 Kräfte
 - Ordnungsamt der Stadt Köln: 450 Mitarbeiter
 - Privater Sicherheitsdienst: etwa 1.200 Mitarbeiter
 
Zusätzlich sind mobile Awareness-Teams des Malteser Hilfsdienstes im Einsatz, die an ihren lila Westen erkennbar sind und als direkte Ansprechpartner für Hilfesuchende dienen.
Dieses Zusammenspiel aus digitaler Unterstützung und starker personeller Präsenz soll dafür sorgen, dass die Feiernden den Tag unbeschwert genießen können. Die Behörden koordinieren ihre Einsätze, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, von medizinischen Notfällen bis hin zu Sicherheitsstörungen im dichten Gedränge.
Veranstalter blickt zuversichtlich auf den Tag
Trotz des hohen organisatorischen Aufwands blickt Ralf Schlegelmilch dem 11. November relativ gelassen entgegen. Er rechnet mit einem friedlichen Start in die neue Karnevalssession, die in diesem Jahr an einem Dienstag beginnt.
„Ich blicke dem Tag sehr unaufgeregt entgegen. Zum einen aufgrund des Wochentages und zum anderen ist der Andrang bereits in den vergangenen Jahren zurückgegangen.“
Die Veranstaltung auf dem Heumarkt wird von 9 bis 19 Uhr ein durchgehendes Bühnenprogramm mit den bekanntesten Kölner Bands bieten. Die Organisatoren hoffen auf trockenes Wetter, damit die 12.000 erwarteten Gäste ausgelassen schunkeln und feiern können. Die Einführung der „Guardy“-App wird dabei als ein weiterer Schritt gesehen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Teilnehmenden zu stärken.




