Die Frauen des 1. FC Köln haben im Nachholspiel gegen Bayer 04 Leverkusen eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gegeben. Die Partie im Franz-Kremer-Stadion endete am Donnerstagabend mit einem 2:2-Unentschieden, nachdem Leverkusen durch einen außergewöhnlichen Treffer aus 50 Metern zurückkam.
Hintergrund des Wiederholungsspiels
Die Begegnung war eine Neuansetzung des ursprünglich am 5. Oktober angesetzten Derbys. Damals musste das Spiel nach nur 33 Minuten beim Stand von 1:0 für Köln abgebrochen werden. Der Grund war der Ausfall eines Flutlichtmastes, der eine sichere Fortführung der Partie unmöglich machte.
Aufgrund des Abbruchs wurde die gesamte Partie neu ausgetragen, der frühe Treffer von Sandra Maria Jessen aus dem ersten Versuch zählte nicht. Beide Mannschaften starteten am Donnerstagabend (16. Oktober 2025) somit wieder bei einem Spielstand von 0:0.
Regularien bei Spielabbruch
Bei einem Spielabbruch, der nicht von einer Mannschaft verschuldet wird, sehen die Regeln des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Regel eine komplette Neuansetzung vor. Alle Ereignisse des abgebrochenen Spiels, wie Tore oder Karten, werden annulliert.
Köln dominiert und geht in Führung
Die erste Halbzeit des Nachholspiels verlief zunächst ohne Tore, obwohl die Kölnerinnen die spielbestimmende Mannschaft waren. Das Team von Trainerin Britta Carlson erarbeitete sich mehrere gute Gelegenheiten. Die beste Chance hatte Martyna Wiankowska mit einem Distanzschuss aus rund 20 Metern, der das Tor nur knapp verfehlte.
Auch Adriana Achcinska kam nach einer Flanke von Anna Gerhardt zu einer Kopfballchance, konnte den Ball aber nicht platziert genug auf das Tor der Leverkusenerinnen bringen. Zur Pause stand es folgerichtig 0:0, doch die Führung für den FC lag in der Luft.
Doppelschlag nach der Pause
Kurz nach dem Wiederanpfiff belohnten sich die Kölnerinnen für ihren Aufwand. Bereits in der 47. Minute wurde Sandra Maria Jessen im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Laura Feiersinger souverän und sicher zur 1:0-Führung.
Der FC blieb am Drücker und drängte auf den zweiten Treffer. In der 72. Minute erhöhten sie auf 2:0, wenn auch mit etwas Glück. Nach einem Freistoß landete der Ball bei der Leverkusener Stürmerin Caroline Kehrer, die ihn unglücklich per Kopf ins eigene Tor lenkte.
Statistik des Spiels
- Tore: 1:0 Feiersinger (47., Elfmeter), 2:0 Kehrer (72., Eigentor), 2:1 Fudalla (Elfmeter), 2:2 Piljic (85.)
- Stadion: Franz-Kremer-Stadion, Köln
- Besonderheit: Neuansetzung nach Flutlichtausfall am 5. Oktober
Leverkusens späte und spektakuläre Aufholjagd
Mit der komfortablen 2:0-Führung im Rücken schien der FC auf der Siegerstraße zu sein. Doch Bayer Leverkusen gab sich nicht geschlagen und kam schnell zurück ins Spiel. Nach einem Eckball agierte die Kölnerin Martyna Wiankowska im Strafraum zu ungestüm und verursachte ebenfalls einen Elfmeter. Vanessa Fudalla trat an und verkürzte für die Werkself.
Der Ausgleichstreffer fiel in der Schlussphase auf spektakuläre Weise. FC-Torfrau Irina Fuchs war weit aus ihrem Tor geeilt, um einen langen Ball abzufangen. Sie konnte die Situation jedoch nicht rechtzeitig klären. Leverkusens Katharina Piljic erkannte die Gelegenheit, schaltete schnell und schoss den Ball aus etwa 50 Metern direkt ins leere Kölner Tor zum 2:2-Endstand.
Ein solcher Gegentreffer ist extrem bitter, besonders wenn man das Spiel über weite Strecken kontrolliert. Die Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt, aber am Ende fehlte die Konsequenz, den Sieg über die Zeit zu bringen.
Ein Punkt und der Blick nach vorn
Trotz des späten Ausgleichs konnten die Kölnerinnen ihre Serie ausbauen und sind nun seit mehreren Spielen ungeschlagen. Nach einem Saisonstart mit drei Niederlagen in Folge zeigt die Formkurve klar nach oben. Das Team hat mittlerweile sieben Punkte auf dem Konto.
In den letzten Minuten der Partie versuchte der FC noch einmal alles, um doch noch den Siegtreffer zu erzielen. Chancen durch Jessen und Pauline Bremer blieben jedoch ungenutzt. Somit mussten sich die Kölnerinnen mit einem Punkt zufriedengeben, der sich nach der 2:0-Führung wie eine Niederlage anfühlte.
Die nächste Herausforderung wartet bereits am kommenden Sonntag (19. Oktober). Dann reisen die FC-Frauen zum schweren Auswärtsspiel nach München, wo sie auf den amtierenden Double-Sieger FC Bayern treffen.




