In Witten bietet der Caritasverband im Café Credo zweimal monatlich einen kostenlosen Mittagstisch an. Das Angebot richtet sich an Menschen mit geringem Einkommen und soll nicht nur den Hunger stillen, sondern auch einen Ort der Begegnung schaffen und der zunehmenden Vereinsamung entgegenwirken. Gekocht und serviert wird ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern.
Das Wichtigste in Kürze
- Was: Kostenloses Mittagessen für Bedürftige.
- Wo: Café Credo, Hauptstraße 81, Witten.
- Wann: Jeden zweiten und letzten Donnerstag im Monat, 11:30 bis 13:30 Uhr.
- Konzept: Ehrenamtliche kochen warme Mahlzeiten, um Gemeinschaft zu fördern und finanzielle Not zu lindern.
- Finanzierung: Das Projekt finanziert sich vollständig aus Spenden.
Ein soziales Angebot im Wittener Marienviertel
Im Wittener Marienviertel, einem Stadtteil, in dem viele Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten leben, hat sich das Café Credo zu einer wichtigen Anlaufstelle entwickelt. Zweimal im Monat, jeweils zur Monatsmitte und zum Monatsende, öffnet die Einrichtung der Caritas ihre Türen für einen kostenlosen Mittagstisch. Das Ziel ist es, eine verlässliche Unterstützung zu bieten, wenn das Geld knapp wird.
Das Angebot geht jedoch über die reine Essensausgabe hinaus. Es dient als sozialer Treffpunkt, der vor allem älteren Menschen die Möglichkeit gibt, in Kontakt zu treten und Gespräche zu führen. In einer Zeit, in der Einsamkeit als gesellschaftliches Problem zunimmt, ist dieser Aspekt von großer Bedeutung.
Hintergrund: Steigende Lebenshaltungskosten
Angebote wie der Mittagstisch im Café Credo gewinnen angesichts gestiegener Preise für Lebensmittel und Gastronomie an Bedeutung. Sie bieten eine direkte und unbürokratische Hilfe für Menschen, deren Budget durch die Inflation stark belastet ist, und sichern den Zugang zu einer warmen Mahlzeit.
Rolf Kappel, Sozialarbeiter bei der Caritas, betont die hohe Nachfrage nach bestimmten Gerichten. "Wenn es bei uns Linsensuppe gibt, ist das Café Credo voll", erklärt er. "Dann planen wir mit 50 Portionen." Diese Zahl verdeutlicht den Bedarf und die Beliebtheit der Initiative in der Nachbarschaft.
Ehrenamtliches Engagement als Herzstück des Projekts
Die Durchführung des Mittagstischs wäre ohne das Engagement von Freiwilligen nicht möglich. Das gesamte Team, von der Küche bis zum Service, arbeitet ehrenamtlich. Die Helfer sind die tragende Säule des Angebots und sorgen für einen reibungslosen und herzlichen Ablauf.
An einem typischen Donnerstag stehen Dominik Bergemann und Svitlana Kuzmenko in der Küche. Während Bergemann für die Zubereitung klassischer deutscher Hausmannskost wie der Linsensuppe verantwortlich ist, bringt Kuzmenko ihre Expertise für ukrainische Gerichte ein. Diese Vielfalt bereichert den Speiseplan und spiegelt die unterschiedlichen Hintergründe der Helfer und Gäste wider.
Für den Service und die Koordination im Gastraum ist Gisela Heidemann zuständig. Sie sorgt dafür, dass die Gäste versorgt werden und behält den Überblick über die Abläufe am Tresen und in der Küche. Ihr Einsatz trägt maßgeblich zur entspannten und einladenden Atmosphäre bei, die von den Besuchern geschätzt wird.
Auf dem Speiseplan: Hausmannskost und Spezialitäten
Das kulinarische Angebot im Café Credo ist einfach, aber nahrhaft. Der Fokus liegt auf traditionellen Gerichten, die sättigen und schmecken. Die Linsensuppe, ein besonders beliebter Klassiker, wird mit frischen Zutaten wie Kartoffeln und Möhren zubereitet. Feste, deftige Mettwurstscheiben werden separat hinzugefügt, um ihren Biss zu erhalten.
Ukrainische Alternative: Grüner Borschtsch
Eine besondere Spezialität, die Svitlana Kuzmenko gelegentlich zubereitet, ist der „Grüne Borschtsch“. Im Gegensatz zur bekannteren Variante mit Roter Bete wird diese Gemüsesuppe mit Fleischeinlage und Sauerkraut gekocht, was ihr ein charakteristisches, leicht säuerliches Aroma verleiht.
Die Gerichte werden bewusst dezent gewürzt, um einem breiten Geschmack gerecht zu werden. Neben dem Hauptgericht gibt es oft auch ein einfaches Dessert, wie zum Beispiel Fruchtjoghurt und einen Apfel. Diese stammen häufig aus Spenden von lokalen Gärten.
Finanzierung durch Spenden und lokale Unterstützung
Das gesamte Projekt ist auf Spenden angewiesen, um die Kosten für die Zutaten zu decken. Die Mahlzeiten sind für alle Gäste kostenlos, jedoch wird um einen freiwilligen Beitrag gebeten. Auf den Tischen stehen dafür Sparschweine bereit, in die jeder Gast so viel geben kann, wie es ihm möglich ist.
Eine wichtige Rolle spielen auch Sachspenden von lokalen Unternehmen. Laut Rolf Kappel unterstützt beispielsweise der nahegelegene Boni-Markt die Initiative regelmäßig mit Lebensmitteln. Diese Partnerschaften sind entscheidend für die Aufrechterhaltung des Angebots.
Für Personen, die das Projekt finanziell unterstützen möchten, aber kein Bargeld dabei haben oder einen größeren Beitrag leisten wollen, besteht die Möglichkeit, online zu spenden. Die Kontodaten sind auf der Webseite des Caritasverbandes Witten zu finden. Diese Spenden stellen sicher, dass der Mittagstisch auch in Zukunft für Menschen, die dringend darauf angewiesen sind, zur Verfügung steht.




