Der designierte Kölner Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) hat entscheidende Personalien für sein zukünftiges Team bekannt gegeben. Ralf Mayer, bisheriger Leiter des Ordnungsamtes, wird die Leitung des Amtes des Oberbürgermeisters übernehmen. Diese Entscheidung unterstreicht Burmesters Strategie, auf erfahrene Verwaltungsmitarbeiter zu setzen, um nach der Amtsübernahme Anfang November sofort handlungsfähig zu sein.
Die wichtigsten Personalien
- Ralf Mayer: Der bisherige Leiter des Ordnungsamtes wird neuer Chef des OB-Büros.
 - Simon Bujanowski: Er wird als inhaltlicher Referent für strategische Themen zuständig sein.
 - Lucas Dedy: Übernimmt die Aufgaben des Büroleiters und die Terminorganisation.
 - Carsten Themann: Eine neue Position als Referent für Ratsthemen wird geschaffen und mit ihm besetzt.
 
Erfahrener Verwaltungsbeamter an die Spitze
Die Wahl von Ralf Mayer als zukünftigen Leiter des Amtes des Oberbürgermeisters ist ein klares Signal. Torsten Burmester will eine stabile und erfahrene Führungsmannschaft, die die internen Abläufe der Stadtverwaltung genau kennt. Mayer tritt die Nachfolge von Alessandra Caroli an, die unter der bisherigen Oberbürgermeisterin Henriette Reker diese Position innehatte.
Mayer bringt eine umfassende Verwaltungserfahrung mit. Der 60-Jährige ist seit über 28 Jahren bei der Stadt Köln beschäftigt. Seine Karriere führte ihn durch verschiedene wichtige Ämter, die ihm tiefgreifende Einblicke in die städtischen Strukturen ermöglichten.
Mayer's Laufbahn in der Kölner Verwaltung
Bevor Ralf Mayer im Mai 2024 die Leitung des Ordnungsamtes übernahm, war er bereits in anderen Schlüsselpositionen tätig. Von 2005 bis 2013 leitete er den Ordnungs- und Verkehrsdienst. Anschließend war er bis zu seinem Wechsel an die Spitze des Ordnungsamtes als Leiter des Bürgeramtes im Stadtbezirk Nippes tätig. Diese Stationen machen ihn zu einem Kenner der direkten Bürgeranliegen und der Sicherheitsarchitektur der Stadt.
Burmester betonte im Wahlkampf wiederholt, wie wichtig ihm die Wertschätzung und die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sei. Die Berufung von Mayer und anderen internen Kräften wird als Einlösung dieses Versprechens gesehen. „Ein Signal der Wertschätzung an die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, die ja schon jetzt gute Arbeit leisten“, soll Burmester laut Insidern gesagt haben.
Aufteilung der Aufgaben im direkten Umfeld
Eine weitere signifikante Änderung betrifft die klassische Rolle des persönlichen Referenten, die unter Henriette Reker von Pascal Siemens ausgefüllt wurde. Burmester hat sich entschieden, diese zentrale Position auf zwei Personen aufzuteilen, um die inhaltliche Arbeit von der organisatorischen zu trennen.
Ein Referent für die großen Themen
Für die inhaltliche und strategische Ausrichtung wird Simon Bujanowski zuständig sein. Bujanowski, ein Politikwissenschaftler, gehörte bereits zum Wahlkampfteam von Burmester und bringt sowohl politische als auch wirtschaftliche Expertise mit. Er soll sich vor allem auf die Kernthemen konzentrieren, die Burmester im Wahlkampf in den Vordergrund gestellt hat.
- Bezahlbarer Wohnraum
 - Sicherheit und Sauberkeit in der Stadt
 - Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
 
Bujanowski war von 2009 bis 2023 für die SPD Mitglied der Bezirksvertretung Porz und arbeitet hauptberuflich im Strategie-Büro der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH. Diese Kombination aus politischer Erfahrung und wirtschaftlichem Verständnis soll ihm helfen, die Projekte des neuen Oberbürgermeisters voranzutreiben.
Ein Büroleiter für die Organisation
Die organisatorischen Aufgaben, wie die Terminplanung sowie die Vor- und Nachbereitung von Terminen, übernimmt Lucas Dedy. Er ist bereits im Büro des Oberbürgermeisters tätig und kennt die Abläufe. Diese Kontinuität soll einen reibungslosen Übergang gewährleisten und Burmester den Rücken für seine politischen Aufgaben freihalten.
Die Aufteilung der Referenten-Rolle in einen inhaltlichen und einen organisatorischen Part ist ein moderner Ansatz im Management von politischen Spitzenämtern. Er zielt darauf ab, die Effizienz zu steigern und eine klare Fokussierung der jeweiligen Verantwortungsbereiche zu ermöglichen.
Neue Position zur Stärkung der Ratsarbeit
Eine bemerkenswerte Neuerung ist die Schaffung der Position eines Referenten für Ratsthemen. Diese Aufgabe soll Carsten Themann übernehmen, der bisher im Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln tätig war. Diese Personalie wird als strategischer Schachzug von Burmester interpretiert.
„Köln hat viele Probleme – und alle sind drängend“, sagte Burmester in einem früheren Interview. Die neue Struktur soll helfen, diese Probleme effektiver anzugehen.
Der neue Referent soll die Zusammenarbeit zwischen der Verwaltungsspitze und dem Stadtrat verbessern. Burmester plant offenbar, die Stadt ohne ein festes Ratsbündnis zu führen. Dies erfordert eine flexible Mehrheitsfindung für jedes einzelne Thema. Themanns Aufgabe wird es sein, diese Prozesse zu moderieren und zu unterstützen.
Burmester hatte in der Vergangenheit kritisiert, dass unter seiner Vorgängerin Reker zu viele Verwaltungsvorlagen vom eigenen Ratsbündnis abgelehnt oder stark verändert wurden. Er strebt eine harmonischere und konstruktivere Zusammenarbeit an. Die neue Position soll als Scharnier zwischen Verwaltung und Politik dienen und sicherstellen, dass politische Beschlüsse reibungsloser umgesetzt werden können.
Wechsel auf anderen wichtigen Posten
Die Neubesetzungen im direkten Umfeld von Torsten Burmester wurden durch vorherige Wechsel auf anderen wichtigen Posten ermöglicht. Der Weg für die personelle Neuausrichtung wurde bereits in den vergangenen Wochen geebnet.
Alessandra Caroli, die bisher das Büro der Oberbürgermeisterin leitete, wird zum 1. November die Leitung des Rechnungsprüfungsamtes übernehmen. Dies ist eine wichtige und unabhängige Kontrollinstanz innerhalb der Stadtverwaltung.
Pascal Siemens, Rekers langjähriger persönlicher Referent, hat bereits zum 15. September eine neue Aufgabe übernommen. Er leitet nun das Umweltamt der Stadt Köln. Damit waren die Schlüsselpositionen im direkten Umfeld des Oberbürgermeisters frei für die von Burmester ausgewählten Vertrauten. Der neue Oberbürgermeister kann somit mit einem vollständig nach seinen Vorstellungen zusammengestellten Team seine Amtszeit beginnen.




