Die Kölner Musikszene hat eine ihrer prägenden Stimmen verloren. Peter Horn, der ehemalige Frontmann der Kultband Höhner, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Als Sänger und Komponist schuf er in den späten 1970er und 1980er Jahren einige der bekanntesten Lieder des Kölner Karnevals, darunter die unvergängliche Hymne „Echte Fründe“.
Das Wichtigste in Kürze
- Peter Horn, ehemaliger Sänger der Höhner, ist im Alter von 73 Jahren gestorben.
- Er war von 1977 bis 1987 die Stimme der bekannten Kölner Band.
- Aus seiner Feder stammen Klassiker wie „Echte Fründe“, „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ und „Ich ben ene Räuber“.
- 2020 zog er sich nach über 40 Jahren aus dem aktiven Karnevalsgeschäft zurück.
Ein Leben für die kölsche Musik
Peter Horn prägte eine entscheidende Ära der Höhner. Er stieß 1977 zur Band und wurde schnell zu ihrem Gesicht und ihrer Stimme. In den zehn Jahren seiner Mitgliedschaft entwickelte sich die Gruppe zu einer festen Größe im Kölner Karneval und darüber hinaus. Sein musikalischer Stil und seine Texte trafen den Nerv der Zeit und spiegelten das Lebensgefühl der Stadt wider.
Während seiner Zeit als Frontmann entstanden zahlreiche Lieder, die heute zum festen Repertoire jeder Karnevalssitzung gehören. Er verstand es, eingängige Melodien mit Texten zu verbinden, die sowohl fröhlich als auch nachdenklich sein konnten. 1987 verließ Horn die Band, um neue Wege zu gehen. Sein Nachfolger wurde Henning Krautmacher, der die Erfolgsgeschichte der Höhner fortführte.
Die Höhner: Eine Kölner Institution
Die Band „Höhner“ (Kölsch für „Hühner“) wurde 1972 gegründet. Sie ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Mundart-Bands Deutschlands. Mit ihren Liedern prägen sie seit Jahrzehnten den Kölner Karneval und haben sich auch überregional einen Namen gemacht. Die Band verbindet traditionelle kölsche Musik mit Rock- und Pop-Elementen.
Das musikalische Erbe von Peter Horn
Obwohl Peter Horn die Band bereits 1987 verließ, ist sein musikalisches Erbe bis heute lebendig. Viele der von ihm geschriebenen und gesungenen Lieder sind zu echten Klassikern geworden, die Generationen von Kölnern verbinden.
Die Hymne der Freundschaft: „Echte Fründe“
Sein wohl bekanntestes Werk ist das Lied „Echte Fründe ston zesamme“ (Echte Freunde stehen zusammen). Der Song entwickelte sich schnell von einem Karnevalshit zu einer universellen Hymne über Freundschaft und Zusammenhalt. Die emotionale Ballade wird nicht nur in der fünften Jahreszeit, sondern auch bei Hochzeiten, Jubiläen und sogar Beerdigungen gespielt.
Der Text beschreibt auf einfache und direkte Weise die Bedeutung von Loyalität und Verlässlichkeit. Damit schuf Horn ein Lied, das weit über die Grenzen Kölns hinaus verstanden wird und Menschen tief berührt. Es gilt als eines der emotionalsten Lieder der kölschen Musikgeschichte.
Weitere unvergessene Karnevalshits
Neben „Echte Fründe“ stammen auch andere bekannte Lieder aus Horns Feder. Zu den bekanntesten gehören:
- „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“: Ein Lied, das die Kölner Lebensart auf humorvolle und bodenständige Weise feiert. Es beschreibt die einfachen Freuden des Lebens und wurde zu einem Gassenhauer.
- „Ich ben ene Räuber“: Ein energiegeladener Song, der die ausgelassene Stimmung im Karneval perfekt einfängt und bis heute auf keiner Party fehlen darf.
Diese Lieder zeigen die Bandbreite von Peter Horns Schaffen – von der emotionalen Ballade bis zum ausgelassenen Stimmungslied. Sie alle haben gemeinsam, dass sie tief in der Kölner Kultur verwurzelt sind.
Eine Dekade des Erfolgs
In den zehn Jahren, in denen Peter Horn Frontmann war (1977-1987), etablierten sich die Höhner als eine der führenden Karnevalsbands. In dieser Zeit entstanden einige ihrer bis heute größten Hits, die maßgeblich zum Ruf der Band beitrugen.
Der Abschied von der großen Bühne
Auch nach seiner Zeit bei den Höhnern blieb Peter Horn der Musik treu. Er trat weiterhin auf, wenn auch in kleinerem Rahmen. Im Jahr 2020, nach mehr als 40 Jahren im Musikgeschäft, gab er seinen offiziellen Rückzug aus dem aktiven Karneval bekannt.
Seine Entscheidung begründete er damals gegenüber der Zeitung „Express“ mit dem Wunsch, selbstbestimmt abzutreten und in guter Erinnerung zu bleiben.
„Ich finde, dass die Leute sagen sollen: Schön, dass du da warst. Und nicht: Schön, wenn er endlich geht.“
Dieser Satz verdeutlicht seine bescheidene und reflektierte Art, mit der er seine lange und erfolgreiche Karriere betrachtete. Er wollte den richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied nicht verpassen.
Ein bleibender Platz in den Herzen der Kölner
Die Nachricht von Peter Horns Tod löste in Köln und in der gesamten Karnevalswelt große Trauer aus. Seine Lieder sind ein fester Bestandteil der Stadtkultur und werden auch in Zukunft weiterleben. Sie haben unzähligen Menschen Freude bereitet und Trost gespendet.
Wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtete, verstarb der Musiker am Dienstag. Er hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder. Mit Peter Horn verliert Köln nicht nur einen talentierten Musiker, sondern auch eine Persönlichkeit, die das Herz der Stadt verstanden und in Töne gefasst hat. Sein musikalisches Vermächtnis wird bleiben und ihn unvergessen machen.




