Ein seit sechs Jahren leerstehendes Ladenlokal an der Sülzburgstraße in Köln-Sülz wird nun zum Verkauf angeboten. Die Immobilie, die einst eine beliebte Videothek beherbergte, soll für 486.000 Euro den Besitzer wechseln. Der Eigentümer hofft, dass ein neuer Käufer dem seit Langem ungenutzten Ort wieder Leben einhaucht.
Die Räumlichkeiten in der Sülzburgstraße 171 sind vielen Anwohnern als ehemaliger Standort des „Videotaxi“ bekannt. Nach der Schließung der Videothek und einem gescheiterten Gastronomieprojekt entwickelte sich das Objekt zu einem zunehmend vernachlässigten Anblick im Veedel. Nun soll der Verkauf eine neue Perspektive für die 136 Quadratmeter große Fläche eröffnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ehemaliges Ladenlokal in Köln-Sülz steht nach sechs Jahren Leerstand zum Verkauf.
- Der Kaufpreis für die 136 Quadratmeter große Immobilie beträgt 486.000 Euro.
- Im Angebot enthalten sind neben dem Ladenlokal auch Lagerflächen und vier Parkplätze.
- Ein früheres Projekt zur Eröffnung eines Burger-Restaurants scheiterte an bürokratischen und baulichen Hürden.
- Der Eigentümer verkauft die sanierungsbedürftige Immobilie bewusst, um dem neuen Besitzer Gestaltungsfreiheit zu lassen.
Ein neues Kapitel für die Sülzburgstraße 171
Nach Jahren des Stillstands gibt es eine neue Entwicklung für eine bekannte Immobilie im Kölner Stadtteil Sülz. Das Ecklokal an der Sülzburgstraße 171, das vielen noch als Heimat des „Sülzer Videotaxi“ in Erinnerung ist, steht nun zum Verkauf. Der Eigentümer, Daniel Lentz, hat die Immobilie für einen Gesamtpreis von 486.000 Euro auf dem Portal Immobilienscout inseriert.
Seit der Schließung der Videothek vor über sechs Jahren blieb die Fläche ungenutzt. Die großen Fensterfronten, die einst die neuesten Filmplakate zeigten, waren lange Zeit mit Werbung beklebt oder zeigten nur gähnende Leere. In letzter Zeit wurde die Fassade durch Graffiti weiter in Mitleidenschaft gezogen, was bei Anwohnern und Geschäftsleuten für Unmut sorgte.
Vom Filmverleih zum Problemfall
Das „Videotaxi“ war über viele Jahre eine feste Institution für Filmfans in Sülz. Nach dem Ende der Videotheken-Ära begann für das Ladenlokal eine schwierige Zeit. Ein ambitioniertes Vorhaben, an diesem Standort ein Burger-Restaurant zu etablieren, scheiterte, bevor es überhaupt richtig beginnen konnte. Dieses Scheitern markierte den Beginn des langen Leerstands.
Das geplante Gastronomieprojekt stieß auf erhebliche Hindernisse. „Aus bautechnischen Gründen hätte viel umgebaut werden müssen“, erklärt Eigentümer Daniel Lentz. Da die Räumlichkeiten zuvor nie als Gastronomiebetrieb genutzt wurden, waren die Auflagen besonders hoch. Die notwendigen Genehmigungen der Stadt und die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft konnten letztlich nicht eingeholt werden. Dieser Rückschlag führte dazu, dass die Pläne endgültig verworfen wurden.
Details zum Verkaufsangebot
Das aktuelle Verkaufsangebot richtet sich an Investoren oder Unternehmer, die bereit sind, das Potenzial der Immobilie zu erkennen und zu entwickeln. Der Kaufpreis von 486.000 Euro umfasst ein umfangreiches Paket, das über die reine Ladenfläche hinausgeht.
Immobilienfakten im Überblick
- Standort: Sülzburgstraße 171, Köln-Sülz
- Gesamtfläche: 136 Quadratmeter
- Aufteilung: Ladenlokal, Keller- und Lagerräume
- Zusätzlich enthalten: 2 Außenstellplätze, 2 Tiefgaragenstellplätze
- Kaufpreis: 486.000 Euro
Die 136 Quadratmeter verteilen sich auf das eigentliche Ladenlokal im Erdgeschoss sowie zugehörige Keller- und Lagerräume. Besonders wertvoll in einem belebten Stadtteil wie Sülz sind die vier inkludierten Parkplätze – zwei davon in einer Tiefgarage und zwei im Freien. Diese Ausstattung macht das Objekt für verschiedene gewerbliche Nutzungen attraktiv.
Sanierungsbedarf als Chance
Der Eigentümer Daniel Lentz, der das Lokal von seinem Vater übernommen hat, macht keinen Hehl aus dem Zustand der Immobilie. „Das Lokal ist sanierungsbedürftig“, sagt er offen. Diese Tatsache sei jedoch bewusst im Kaufpreis berücksichtigt worden. Er hat sich gegen eine eigene Sanierung vor dem Verkauf entschieden, um dem zukünftigen Eigentümer maximale Flexibilität zu gewähren.
„Wir möchten dem künftigen Betreiber die Möglichkeit geben, seine Vorstellung in den Räumen zu verwirklichen. Wenn wir jetzt selbst sanieren, deckt sich das vielleicht nicht mit den Wünschen des künftigen Betreibers.“
Lentz argumentiert, dass Entscheidungen über die Platzierung von Installationen wie Heizkörpern oder die generelle Raumaufteilung am besten von der Person getroffen werden sollten, die das finale Konzept umsetzt. Diese Strategie soll sicherstellen, dass die Investition in die Sanierung zielgerichtet und ohne Kompromisse erfolgt.
Potenzial für die Zukunft
Trotz des Sanierungsbedarfs sieht der Eigentümer großes Potenzial in der Immobilie. Die Lage an der belebten Sülzburgstraße gilt als erstklassig. Zudem verfügt das Ladenlokal über zwei separate Eingangstüren, was eine Teilung der Fläche ermöglicht. So könnten sich beispielsweise zwei kleinere, voneinander unabhängige Geschäfte oder Praxen die Räumlichkeiten teilen.
Der Stadtteil Sülz
Sülz ist ein beliebter und dicht besiedelter Stadtteil im Kölner Südwesten. Die Sülzburgstraße ist eine der zentralen Einkaufs- und Geschäftsstraßen des Veedels. Die Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen sowie die Nähe zur Universität zu Köln sorgen für eine hohe Passantenfrequenz. Gewerbeimmobilien in dieser Lage sind daher grundsätzlich stark nachgefragt.
Die Flexibilität der Raumnutzung könnte ein entscheidender Vorteil sein, um schnell einen passenden Käufer zu finden. Ob Einzelhandel, Büro, Praxis oder eine andere Art von Dienstleistung – die Möglichkeiten sind vielfältig. Eine gastronomische Nutzung bleibt weiterhin eine Option, wäre aber wie zuvor mit erheblichem Umbau- und Genehmigungsaufwand verbunden.
Hoffnung auf eine baldige Wiederbelebung
Nach sechs Jahren des Leerstands ist der Wunsch nach einer Veränderung im Viertel groß. Daniel Lentz teilt diese Hoffnung. „Ich freue mich, wenn es endlich wiederbelebt wird“, sagt er. Er ist zuversichtlich, dass sich trotz des Renovierungsaufwands bald Interessenten finden werden.
Für die Anwohner und die benachbarten Geschäfte wäre eine Neubelebung der Fläche ein Gewinn. Ein attraktives neues Geschäft könnte die Straße weiter aufwerten und den unschönen Anblick des leeren Ladenlokals beenden. Der Verkauf markiert somit einen wichtigen Schritt, um ein langes Kapitel des Stillstands in Sülz zu schließen und einen Neuanfang zu ermöglichen.




