Die Wasserschutzpolizei in Nordrhein-Westfalen startet ab Montag, dem 22. September 2025, eine großangelegte Kontrollaktion auf dem Rhein. Im Fokus der Beamten stehen die Arbeits- und Ruhezeiten der Besatzungen von Binnenschiffen sowie die Einhaltung der gesetzlichen Dokumentationspflichten durch die Reedereien. Ziel der mehrtägigen Aktion ist die Erhöhung der Sicherheit auf einer der verkehrsreichsten Wasserstraßen Europas.
Das Wichtigste in Kürze
- Was: Eine großangelegte Kontrollwoche der Wasserschutzpolizei.
- Wo: Auf dem Rhein in Köln und in ganz Nordrhein-Westfalen.
- Wann: Beginn am Montag, 22. September 2025.
- Fokus: Überprüfung von Arbeits- und Ruhezeiten sowie der vorgeschriebenen Dokumentation.
- Ziel: Erhöhung der Sicherheit in der Binnenschifffahrt und Prävention von Unfällen.
Hintergründe der landesweiten Kontrollaktion
Die Binnenschifffahrt ist ein zentraler Pfeiler der deutschen Logistik. Um einen reibungslosen und vor allem sicheren Betrieb zu gewährleisten, unterliegt sie strengen gesetzlichen Regelungen. Die angekündigte Kontrollwoche der Wasserschutzpolizei NRW dient dazu, die Einhaltung dieser Vorschriften zu überprüfen und das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken zu schärfen.
Die Beamten werden an verschiedenen Kontrollpunkten entlang des Rheins im Einsatz sein. Sowohl fahrende als auch ankernde Schiffe können überprüft werden. Die Aktion findet koordiniert in allen Zuständigkeitsbereichen der Wasserschutzpolizei in NRW statt, was ihre flächendeckende Wirkung unterstreicht.
Die Rolle der Wasserschutzpolizei
Die Wasserschutzpolizei ist für die Sicherheit und Ordnung auf den Wasserstraßen zuständig. Zu ihren Aufgaben gehören nicht nur die Verfolgung von Straftaten, sondern auch präventive Maßnahmen wie diese Kontrollwoche. Sie überwacht die Einhaltung schifffahrtsrechtlicher, umweltrechtlicher und arbeitsrechtlicher Bestimmungen.
Fokus auf Arbeitszeiten und Dokumentation
Ein zentraler Schwerpunkt der Kontrollen liegt auf den Arbeits- und Ruhezeiten der Schiffsbesatzungen. Ähnlich wie im LKW-Verkehr kann Übermüdung in der Schifffahrt fatale Folgen haben. Ein übermüdeter Schiffsführer stellt eine erhebliche Gefahr für sich, seine Besatzung und andere Verkehrsteilnehmer dar. Die Einhaltung der vorgeschriebenen Pausen ist daher unerlässlich für die Sicherheit.
Die Beamten werden die Fahrtenschreiber und Logbücher der Schiffe genau prüfen. Diese Geräte zeichnen die Lenk- und Ruhezeiten lückenlos auf. Manipulationen oder fehlerhafte Aufzeichnungen können zu empfindlichen Strafen führen.
Lückenlose Dokumentation als Pflicht
Eng damit verbunden ist der zweite Schwerpunkt: die Überprüfung der Dokumentationspflicht durch die Arbeitgeber. Reedereien sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter korrekt zu erfassen und nachzuweisen. Dies dient nicht nur der Kontrolle, sondern auch dem Schutz der Arbeitnehmer vor Ausbeutung und Überlastung.
„Die Sicherheit auf dem Rhein hat für uns oberste Priorität. Übermüdung am Steuer ist eine unsichtbare Gefahr, die wir nicht tolerieren können. Mit diesen Kontrollen schützen wir nicht nur die Schiffsbesatzungen, sondern alle, die den Rhein nutzen“, so ein Sprecher der Wasserschutzpolizei.
Verstöße können sowohl für den Schiffsführer als auch für das verantwortliche Unternehmen Konsequenzen haben. Diese reichen von Bußgeldern bis hin zur vorübergehenden Stilllegung des Schiffes, falls gravierende Sicherheitsmängel festgestellt werden.
Die Bedeutung des Rheins für den Güterverkehr
Die Maßnahme unterstreicht die immense Bedeutung des Rheins als Verkehrsweg. Nordrhein-Westfalen ist das Herzstück der deutschen Binnenschifffahrt. Die Wasserstraßen des Bundeslandes sind entscheidend für den Transport von Gütern aller Art, von Rohstoffen für die Industrie bis hin zu Containern für den Welthandel.
Wichtige Verkehrsader in NRW
Laut offiziellen Angaben verlaufen rund 70 Prozent des gesamten deutschen Wasserstraßenverkehrs durch Nordrhein-Westfalen. Dies macht den Rheinabschnitt in NRW zu einer der am stärksten befahrenen Binnenwasserstraßen der Welt.
Diese hohe Verkehrsdichte erfordert ein Höchstmaß an Disziplin und Regelkonformität von allen Beteiligten. Jeder Unfall kann nicht nur Menschenleben gefährden, sondern auch zu tagelangen Sperrungen und erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen. Präventive Kontrollen sind daher ein wichtiges Instrument, um das System stabil und sicher zu halten.
Was die Kontrollen für die Schifffahrt bedeuten
Für die Binnenschiffer und Reedereien bedeutet die Kontrollwoche eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, überprüft zu werden. Unternehmen, die ihre Aufzeichnungen sorgfältig führen und die Ruhezeiten einhalten, haben nichts zu befürchten. Die Aktion richtet sich gezielt gegen jene, die durch die Missachtung von Vorschriften die Sicherheit gefährden.
Die Polizei wird bei den Kontrollen unter anderem folgende Aspekte prüfen:
- Vollständigkeit und Korrektheit der Logbücher
- Abgleich der aufgezeichneten Daten mit den tatsächlichen Fahrtzeiten
- Überprüfung der personellen Besetzung gemäß Schiffstyp und Betriebsform
- Kontrolle der notwendigen Schiffspapiere und Befähigungsnachweise
Langfristig sollen solche Aktionen dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen in der Binnenschifffahrt zu verbessern und einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Die Sicherheit auf dem Rhein ist ein gemeinsames Anliegen, das von allen Akteuren getragen werden muss.




