Die Kölner Polizei hat innerhalb von 24 Stunden an verschiedenen Orten im Stadtgebiet insgesamt fünf mutmaßliche Taschendiebe festgenommen. Bei den Einsätzen in den Stadtteilen Sülz und Kalk kamen sowohl Zivilfahnder als auch die polizeiliche Videobeobachtung zum Einsatz. Die Täter hatten es vor allem auf ältere Menschen und unachtsame Passanten abgesehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf Festnahmen in Köln-Sülz und Köln-Kalk innerhalb eines Tages.
 - Die Täter nutzten verschiedene Methoden, darunter Ablenkungsmanöver und den sogenannten "Umarmungstrick".
 - Zivilpolizisten und Videobeobachtung führten zur Ergreifung der Verdächtigen.
 - Besonders ältere Bürgerinnen und Bürger gerieten ins Visier der Diebe.
 
Zivilfahnder greifen in Sülz ein
Am Dienstagnachmittag wurden Zivilbeamte in Sülz auf eine Gruppe von drei Frauen aufmerksam. Die Polizisten beobachteten die Frauen im Alter von 18, 18 und 40 Jahren, wie sie sich auffällig verhielten.
In einem Drogeriegeschäft auf der belebten Sülzburgstraße versuchte das Trio, einer 87-jährigen Seniorin in den Beutel zu greifen, der an ihrem Rollator hing. Dieser Versuch schlug jedoch fehl, und die Täterinnen erbeuteten nichts.
Zweiter Versuch führt zur Festnahme
Unbeirrt von dem Misserfolg starteten die Frauen kurz darauf einen zweiten Versuch. Auf der Einhardstraße näherten sie sich einer 77-jährigen Passantin und versuchten, deren Rucksack unbemerkt zu öffnen. In diesem Moment griffen die Zivilfahnder, die die Gruppe weiterhin observiert hatten, entschlossen zu.
Eine der 18-jährigen Tatverdächtigen wurde noch vor Ort festgenommen. Nach Angaben der Polizei stammt die junge Frau aus Bosnien-Herzegowina und hat keinen festen Wohnsitz in Deutschland. Sie sollte noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden, der über weitere Maßnahmen entscheiden wird.
Zahlen zum Taschendiebstahl
Taschendiebstahl ist ein weit verbreitetes Delikt in Großstädten. Täter agieren oft in Gruppen und nutzen das Gedränge an belebten Orten wie Einkaufsstraßen, Bahnhöfen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Die Aufklärungsquote ist oft gering, da die Taten meist unbemerkt geschehen.
"Umarmungstrick" in Kalk durch Videoüberwachung aufgedeckt
In der Nacht zu Mittwoch führte eine andere polizeiliche Taktik zum Erfolg. Im Stadtteil Kalk wurden zwei Männer im Alter von 18 und 26 Jahren nach einem Taschendiebstahl gestellt, der durch die Videobeobachtung der Polizei live verfolgt wurde.
Gegen 2 Uhr nachts ereignete sich der Vorfall an der S-Bahn-Haltestelle Trimbornstraße. Einer der Männer soll einen 34-jährigen Passanten freundschaftlich umarmt haben. Während dieser trügerischen Geste entwendete er dem Opfer geschickt die Geldbörse aus der Hosentasche.
"Die Videobeobachter in der Leitstelle erkannten die Tat und die anschließende Flucht der Verdächtigen. Sie konnten die Einsatzkräfte am Boden präzise zu den Tätern lotsen."
Die Beamten in der Leitstelle sahen die Tat auf ihren Monitoren und verfolgten die Flucht der beiden Männer in Richtung Dillenburgerstraße. Sie gaben die genaue Position an ein Streifenteam weiter, das die Verdächtigen schließlich an der Kreuzung Kalker Hauptstraße und Rolshover Straße stellen und kontrollieren konnte.
Prävention: Die Polizei rät zur Vorsicht
Angesichts solcher Vorfälle und dem Beginn der dunklen Jahreszeit, in der auch die Zahl der Einbrüche erfahrungsgemäß steigt, rät die Polizei zur Wachsamkeit. Wertsachen sollten immer eng am Körper getragen werden, am besten in verschlossenen Innentaschen. Handtaschen und Rucksäcke sollten stets geschlossen und zur Körpervorderseite getragen werden. Bei Gedränge ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Die Polizei Köln bietet zudem regelmäßig Beratungen zum Thema Einbruchsschutz an.
Weitere Polizeieinsätze in Köln
Die Festnahmen der Taschendiebe waren nicht die einzigen nennenswerten Einsätze der Kölner Polizei in den letzten Tagen. Die Beamten waren bei verschiedenen Delikten im gesamten Stadtgebiet gefordert.
Versuchte Tötung in Obdachlosenunterkunft
Am Montagnachmittag kam es in einer Obdachlosenunterkunft auf der Annostraße zu einer schweren Auseinandersetzung. Ein 52-jähriger Bewohner wurde festgenommen, nachdem er einen 65-jährigen Mitbewohner mit einer Metallkette attackiert und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben soll. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei haben die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen.
Flucht mit gestohlenem Transporter gestoppt
Ebenfalls am Montag entwendete ein 30-jähriger Mann in Köln einen Ford-Transporter. Die Flucht endete nach einer Verfolgung in Hürth, wo Polizisten des Rhein-Erft-Kreises den Fahrer stoppen und vorläufig festnehmen konnten. Ihm werden Fahrzeugdiebstahl und die versuchte Flucht vor der Polizei vorgeworfen.
Diese Serie von Einsätzen zeigt die vielfältigen Herausforderungen, mit denen die Polizei in einer Metropole wie Köln täglich konfrontiert ist. Die erfolgreichen Festnahmen im Bereich des Taschendiebstahls sind jedoch ein wichtiges Signal, dass die Behörden mit verschiedenen Methoden aktiv gegen die Straßenkriminalität vorgehen.




