In der belebten Innenstadt von Düsseldorf hat die Polizei am Donnerstagnachmittag einen 40-jährigen Mann durch Schüsse schwer verletzt. Der Mann hatte zuvor Passanten mit einer Waffe bedroht und sich geweigert, diese niederzulegen. Er wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 40-jähriger Mann wurde in der Düsseldorfer Innenstadt von der Polizei angeschossen.
- Er hatte zuvor mit einer Waffe hantiert und weigerte sich, sie abzulegen.
- Der Mann erlitt schwere Verletzungen und musste notoperiert werden.
- Informationen aus Polizeikreisen deuten auf eine vorangegangene psychiatrische Behandlung hin.
- Die Polizei Duisburg hat die Ermittlungen aus Neutralitätsgründen übernommen.
Notruf löst Großeinsatz aus
Am Donnerstagnachmittag ging gegen 15:28 Uhr ein Notruf bei der Düsseldorfer Polizei ein. Zeugen meldeten einen Mann, der vor einem Schnellrestaurant auf einer belebten Einkaufsstraße mit einer Schusswaffe hantierte. Die Situation wurde als bedrohlich eingeschätzt, woraufhin mehrere Streifenwagen zum Einsatzort entsandt wurden.
Die eintreffenden Beamten lokalisierten den Verdächtigen nur wenige Meter weiter vor einem Bekleidungsgeschäft. Sie forderten den Mann mehrfach auf, die Waffe sofort niederzulegen. Laut offiziellen Angaben der Polizei kam der Mann dieser Aufforderung jedoch nicht nach.
Rechtlicher Rahmen für Schusswaffengebrauch
Der Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte in Deutschland ist streng geregelt. Er ist in der Regel nur als letztes Mittel zulässig, um eine unmittelbare Gefahr für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit von Beamten oder Dritten abzuwehren. Jedem Schusswaffengebrauch gehen standardmäßig interne und externe Ermittlungen voraus.
Eskalation und Schussabgabe
Da der 40-Jährige die Waffe weiterhin in der Hand hielt und die Anweisungen der Polizei ignorierte, entschieden sich die Beamten zum Schusswaffengebrauch. Der Mann wurde von mindestens einem Projektil getroffen und brach zusammen. Andere Passanten oder Polizisten wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.
Unmittelbar nach den Schüssen leiteten die Einsatzkräfte Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Ein Notarzt versorgte den Verletzten noch am Tatort, bevor er zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert wurde. Dort wurde er auf der Intensivstation aufgenommen und einer Notoperation unterzogen.
Ablauf nach einem Polizeieinsatz mit Schusswaffengebrauch
- Sicherung des Tatorts: Der Bereich wird weiträumig abgesperrt, um Spuren zu sichern.
- Medizinische Versorgung: Verletzte Personen erhalten umgehend medizinische Hilfe.
- Übernahme der Ermittlungen: Aus Neutralitätsgründen übernimmt eine andere Polizeibehörde die Untersuchung des Vorfalls.
- Spurensicherung: Kriminaltechniker untersuchen den Tatort, sichern die Waffe und andere Beweismittel.
Hintergründe des Mannes und der Waffe
Ersten Informationen aus Polizeikreisen zufolge handelt es sich bei dem angeschossenen Mann um einen 40-Jährigen, der sich erst kürzlich in psychiatrischer Behandlung befunden haben soll. Ob er aus der Klinik entlassen wurde oder nach einem genehmigten Ausgang nicht zurückkehrte, war zunächst unklar und ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Die Art der Waffe, die der Mann bei sich trug, konnte vor Ort nicht abschließend geklärt werden. Es ist unklar, ob es sich um eine scharfe Schusswaffe, eine Schreckschuss- oder Luftdruckpistole handelte. Am Boden des Tatorts wurde eine Waffe sichergestellt, die äußerlich einer Walther P99, der Dienstpistole der nordrhein-westfälischen Polizei, ähnelte. Die kriminaltechnische Untersuchung soll nun klären, um welchen Waffentyp es sich genau handelt.
„Die Ermittlungen zu den genauen Umständen des Vorfalls sowie zum Schusswaffengebrauch durch die Polizeibeamten wurden, wie in solchen Fällen üblich, aus Neutralitätsgründen vom Polizeipräsidium Duisburg übernommen“, erklärte eine Sprecherin der Polizei.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Nach dem Vorfall wurde die Einkaufsstraße für mehrere Stunden vollständig gesperrt, um eine umfassende Spurensicherung zu ermöglichen. Die Ermittler der Duisburger Polizei befragten Zeugen und sicherten Videomaterial aus Überwachungskameras in der Umgebung.
Die Untersuchung konzentriert sich nun auf mehrere zentrale Fragen:
- Was war das Motiv des 40-jährigen Mannes?
- Handelte es sich bei seiner Waffe um eine echte Pistole oder eine Attrappe?
- War der Schusswaffengebrauch durch die Polizeibeamten rechtmäßig und verhältnismäßig?
Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden entscheidend sein, um den gesamten Hergang des Geschehens aufzuklären und die rechtlichen Konsequenzen für alle Beteiligten zu bewerten. Der Gesundheitszustand des verletzten Mannes wurde als weiterhin kritisch beschrieben.




