In Köln-Bilderstöckchen führte ein Gasaustritt am Dienstagvormittag zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst. Eine bei Bauarbeiten beschädigte Hochdruck-Gasleitung an der Escher Straße machte die Evakuierung von zwei benachbarten Schulen erforderlich. Mehr als 400 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mussten die Gebäude vorübergehend verlassen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
Das Wichtigste in Kürze
- Ursache: Eine Hochdruck-Gasleitung wurde bei Bauarbeiten beschädigt.
- Standort: Der Vorfall ereignete sich an der Escher Straße in Köln-Bilderstöckchen.
- Maßnahme: Zwei Schulen, die Gesamtschule Weidenpesch und eine Außenstelle der Förderschule Kolkrabenweg, wurden evakuiert.
- Betroffene: Über 400 Personen waren von der Evakuierung betroffen.
- Ergebnis: Es gab keine Verletzten, und die Situation konnte nach weniger als einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden.
Alarm am Vormittag durch beschädigte Leitung
Am Dienstag, den 17. September, kam es gegen 11:00 Uhr zu einem Zwischenfall auf einer Baustelle an der Escher Straße. Während laufender Arbeiten wurde eine Gasleitung erheblich beschädigt. Unmittelbar nach der Beschädigung begann hochentzündliches Methangas unkontrolliert auszuströmen, was einen sofortigen Notruf auslöste.
Bei der betroffenen Leitung handelte es sich nach Angaben der Kölner Feuerwehr um eine Hochdruckleitung, die mit einem Druck von 12 Bar betrieben wird. Solche Leitungen sind ein zentraler Bestandteil der städtischen Gasversorgung und stehen unter erheblichem Druck, was bei einer Beschädigung zu einem schnellen und großflächigen Gasaustritt führt.
Was ist eine Hochdruck-Gasleitung?
Hochdruck-Gasleitungen transportieren Erdgas (überwiegend Methan) mit einem Druck von über 1 Bar. Der hier genannte Druck von 12 Bar ist typisch für regionale Versorgungsnetze. Aufgrund des hohen Drucks kann bei einem Leck in kurzer Zeit eine große Menge Gas entweichen, was die Explosionsgefahr in der unmittelbaren Umgebung signifikant erhöht. Die schnelle Absperrung durch den Energieversorger ist daher von entscheidender Bedeutung.
Großeinsatz und Evakuierung der Schulen
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zu einem Schulzentrum löste die Leitstelle eine erhöhte Alarmstufe aus, den sogenannten „Gasaustritt 2“. Diese Klassifizierung wird bei größeren Gefahrenlagen verwendet und erfordert den Einsatz zahlreicher Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst, um eine schnelle und umfassende Reaktion zu gewährleisten.
Die Einsatzkräfte sicherten den Gefahrenbereich umgehend weiträumig ab. Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme war die sofortige Evakuierung der beiden angrenzenden Schulen. Betroffen waren die Gesamtschule Weidenpesch sowie eine Außenstelle der Förderschule Kolkrabenweg. Insgesamt mussten mehr als 400 Personen, darunter Schülerinnen, Schüler und das gesamte Personal, die Schulgebäude verlassen und sich an einem sicheren Sammelpunkt einfinden.
Messungen bestätigen keine Gefahr in Gebäuden
Während die Evakuierung lief, begannen Spezialkräfte der Feuerwehr mit Messungen der Gaskonzentration in der Umgebungsluft. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Schulgebäuden und angrenzenden Wohnhäusern, um sicherzustellen, dass sich keine gefährlichen Gasansammlungen in geschlossenen Räumen gebildet hatten.
„Solange das Gas ausströmt, besteht Explosionsgefahr. Wir können nicht genau sehen, wo sich das Gas verteilt. Deshalb werden angrenzende Gebäude kontrolliert.“
Diese Kontrollen sind entscheidend, da sich Methangas in unbelüfteten Räumen ansammeln und ein explosives Gemisch mit der Luft bilden kann. Ein einzelner Funke, etwa durch einen Lichtschalter, könnte dann eine verheerende Explosion auslösen.
Schnelle Entwarnung durch Rheinenergie
Parallel zu den Maßnahmen der Feuerwehr waren auch Spezialisten des Energieversorgers Rheinenergie vor Ort. Ihnen gelang es zügig, die beschädigte Leitung vom Netz zu trennen, indem sie diese „abschieberten“, also die Zufuhr an der entsprechenden Stelle unterbrachen. Dadurch wurde der Gasaustritt gestoppt und die unmittelbare Gefahr gebannt.
Eckdaten des Einsatzes
- Zeitpunkt der Alarmierung: ca. 11:00 Uhr
- Anzahl der evakuierten Personen: > 400
- Druck der Gasleitung: 12 Bar
- Gasart: Methangas (Stadtgas)
- Zeitpunkt der Entwarnung: ca. 11:45 Uhr
Nachdem die Gaszufuhr gestoppt war und die Messungen der Feuerwehr ergaben, dass sich keine gefährlichen Gaskonzentrationen in den Schulgebäuden befanden, konnte Entwarnung gegeben werden. Bereits gegen 11:45 Uhr, also weniger als eine Stunde nach dem Alarm, durften die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte wieder in ihre Klassenräume zurückkehren.
Reparaturarbeiten und Folgen für die Baustelle
Nach Abschluss des Feuerwehreinsatzes wurde die Baustelle offiziell an die Rheinenergie übergeben. Der Energieversorger ist nun für die Reparatur der beschädigten Hochdruckleitung zuständig. Die Bauarbeiten an der Escher Straße werden voraussichtlich erst nach Abschluss dieser Reparaturmaßnahmen fortgesetzt werden können.
Ein Feuerwehrsprecher bestätigte, dass der Einsatz dank der schnellen und koordinierten Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte reibungslos verlief. Die Evakuierung der Schulen erfolgte diszipliniert, und es wurde glücklicherweise niemand verletzt. Einige Personen wurden vorsorglich vom Rettungsdienst betreut, benötigten jedoch keine weitere medizinische Behandlung. Der Vorfall unterstreicht die Wichtigkeit von Sicherheitsvorkehrungen bei Bauarbeiten in der Nähe kritischer Infrastruktur.