In Köln-Bilderstöckchen hat ein Gasaustritt am Dienstagmorgen zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdiensten geführt. Zwei Schulen an der Escher Straße mussten vollständig evakuiert werden, nachdem bei Bauarbeiten eine Hochdruck-Gasleitung beschädigt wurde. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Bauarbeiten in Bilderstöckchen wurde eine 12-Bar-Hochdruck-Gasleitung getroffen.
- Eine Gesamtschule und eine Förderschule mit hunderten Schülern wurden evakuiert.
- Die Feuerwehr rief die Alarmstufe „Gasaustritt 2“ aus, was auf eine größere Gefahrenlage hindeutet.
- Der Energieversorger Rheinenergie hat die betroffene Gasleitung abgeschiebert und den Gasaustritt gestoppt.
- Es wurden keine Verletzten gemeldet; die Lage ist unter Kontrolle.
Bauarbeiten lösen Großeinsatz aus
Am Vormittag des 17. September kam es auf der Escher Straße im Stadtteil Bilderstöckchen zu einem Zwischenfall mit weitreichenden Folgen. Während laufender Bauarbeiten wurde eine wichtige Gasversorgungsleitung beschädigt. Unmittelbar nach dem Vorfall begann hochentzündliches Methangas unkontrolliert auszuströmen.
Die alarmierte Kölner Feuerwehr traf schnell am Einsatzort ein und stufte die Situation umgehend als ernst ein. Es wurde die Alarmstufe „Gasaustritt 2“ ausgelöst, ein Protokoll, das bei größeren Gasaustritten mit erhöhtem Gefahrenpotenzial zur Anwendung kommt. Dies führte zur Mobilisierung zahlreicher Einsatzkräfte, um die Gefahrenstelle abzusichern und die Umgebung zu schützen.
Was bedeutet „Gasaustritt 2“?
Die Alarmstufe „Gasaustritt 2“ signalisiert eine erhebliche Gefahrenlage. Sie wird ausgerufen, wenn eine größere Menge Gas austritt oder wenn sich der Austritt in der Nähe von sensiblen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder dicht besiedelten Wohngebieten ereignet. Dies erfordert den Einsatz von spezialisierten Messtrupps, mehreren Löschzügen und einer erweiterten Führungsebene der Feuerwehr.
Schnelle Evakuierung von zwei Schulen
Die unmittelbare Nähe des Gasaustritts zu zwei Bildungseinrichtungen erforderte schnelles Handeln. Die Einsatzleitung entschied sich zur sofortigen und vollständigen Evakuierung der Gesamtschule Weidenpesch sowie einer Außenstelle der Förderschule Kolkrabenweg. Die Schulleitungen setzten die Notfallpläne um und führten alle Schülerinnen, Schüler und das Lehrpersonal geordnet aus den Gebäuden.
Die Evakuierung verlief nach Angaben der Behörden ruhig und ohne Panik. Die Personen wurden an sicheren Sammelpunkten betreut. Ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte, dass es glücklicherweise keine Verletzten gab. Eine unbestimmte Anzahl von Personen wurde vor Ort betreut, bis die Lage geklärt war.
Explosionsgefahr und Sicherheitsmaßnahmen
Bei der beschädigten Leitung handelte es sich um eine Hochdruckleitung, die mit einem Druck von 12 Bar betrieben wird. Ausströmendes Methan, auch als Stadtgas bekannt, bildet in Verbindung mit Sauerstoff ein hochexplosives Gemisch. Die größte Sorge der Einsatzkräfte war daher, eine Zündung des Gases zu verhindern.
Der Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet erklärte die akute Gefahr:
„Solange das Gas ausströmt, besteht Explosionsgefahr. Wir können nicht genau sehen, wo sich das Gas verteilt. Deshalb werden angrenzende Gebäude kontrolliert.“
Spezialisten der Feuerwehr führten kontinuierlich Gaskonzentrationsmessungen in der Umgebungsluft, in den Schulgebäuden und in den Kanalsystemen durch. Der Bereich um die Escher Straße wurde weiträumig abgesperrt, um jegliche Zündquellen wie laufende Motoren oder elektrische Geräte fernzuhalten.
Fakten zum Gasaustritt
- Gasart: Methangas (Stadtgas)
- Leitungsdruck: 12 Bar (Hochdruck)
- Alarmstufe: Gasaustritt 2
- Betroffene Schulen: Gesamtschule Weidenpesch, Förderschule Kolkrabenweg
- Verletzte: Keine
Entwarnung nach Abschaltung der Gaszufuhr
Mitarbeiter des Energieversorgers Rheinenergie wurden ebenfalls sofort zur Einsatzstelle gerufen. Ihnen gelang es, die beschädigte Leitung vom Netz zu trennen, indem sie die entsprechenden Schieber schlossen. Dieser Vorgang wird als „Abschiebern“ bezeichnet und stoppte den weiteren Gasaustritt effektiv.
Nachdem die Gaszufuhr unterbrochen war, ließ die Konzentration des Gases in der Umgebungsluft nach. Die Feuerwehr führte weitere Kontrollmessungen durch, um sicherzustellen, dass keine Gasansammlungen mehr in den Gebäuden oder im Erdreich vorhanden waren. Erst als alle Messwerte unbedenklich waren, konnte schrittweise Entwarnung gegeben werden. Die Reparaturarbeiten an der beschädigten Leitung werden voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen.