Die Kölner Polizei hat am Montagvormittag drei Männer in einer Sprachschule in Köln-Neuehrenfeld festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, mit gefälschten Ausweisen an Deutschprüfungen teilgenommen zu haben, um Sprachnachweise für andere Personen zu erhalten. Die Ermittlungen in dem Fall, der auch eine Durchsuchung in Hamburg umfasste, dauern an.
Wichtige Punkte
- Drei Männer in Kölner Sprachschule wegen Betrugs festgenommen.
- Verdacht auf gefälschte Reisepässe aus Guinea, Ghana und Togo.
- Die Beschuldigten sollen für andere Personen an Sprachprüfungen teilgenommen haben.
- Ermittlungen erstrecken sich auch auf Personen, deren Daten in den Pässen standen.
- Richterlich angeordnete Durchsuchung in Hamburg führte zu weiterer Festnahme.
Betrug bei Deutschprüfungen in Köln
Am 30. September 2025 stellte die Kölner Polizei in einer Sprachschule auf der Graeffstraße in Köln-Neuehrenfeld drei Männer im Alter von 54, 36 und 40 Jahren. Die Festnahme erfolgte nach einer Deutschprüfung. Der Verdacht lautet auf Betrug und Urkundenfälschung.
Ein 64-jähriger Zeuge hatte die Beamten auf die gefälschten Dokumente aufmerksam gemacht. Er übergab der Polizei drei Reisepässe. Diese stammten aus Guinea, Ghana und Togo. Die Seiten mit den persönlichen Daten waren den ersten Erkenntnissen zufolge manipuliert.
"Die Beschuldigten hatten mutmaßlich im Namen der in den Pässen erfassten Personen an der Prüfung teilgenommen, um Sprachnachweise für diese zu erlangen", erklärte ein Sprecher der Polizei Köln.
Interessant ist hierbei, dass die festgenommenen Männer selbst im Besitz deutscher Ausweise waren. Dies deutet darauf hin, dass sie die Prüfungen nicht für sich selbst, sondern als Dienstleistung für andere ablegten.
Faktencheck: Urkundenfälschung
- Urkundenfälschung (§ 267 StGB) kann mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe geahndet werden.
- Der Versuch ist strafbar.
- Betrug (§ 263 StGB) sieht ebenfalls Freiheitsstrafen oder Geldstrafen vor.
Umfassende Ermittlungen der Kriminalpolizei
Die Kriminalpolizei, insbesondere das Kommissariat 35 (KK 35), hat die Ermittlungen aufgenommen. Diese richten sich nicht nur gegen die drei festgenommenen Männer. Auch gegen die Personen, deren Personalien in den gefälschten Reisepässen aufgeführt waren, wird nun ermittelt. Deren Alter wird mit 44, 36 und 38 Jahren angegeben. Dies zeigt die Komplexität des Falles und die mögliche Existenz eines Netzwerks.
Verbindung nach Hamburg
Im Zuge der Ermittlungen führte eine richterlich angeordnete Durchsuchung die Beamten nach Hamburg. Dort trafen die Ermittler auf einen 34 Jahre alten Mann. Dieser besaß keine gültige Aufenthaltserlaubnis und wurde ebenfalls festgenommen. Dies deutet auf mögliche Verbindungen zu weiteren Straftaten oder einer organisierten Struktur hin.
Die Ermittlungen des KK 35 dauern noch an. Es ist davon auszugehen, dass weitere Details in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. Solche Fälle von Identitätsbetrug und Urkundenfälschung sind für die Behörden oft schwierig zu verfolgen, da sie grenzüberschreitende Aspekte haben können.
Hintergrund: Sprachnachweise in Deutschland
Sprachnachweise sind in Deutschland für viele Zwecke erforderlich. Dazu gehören Einbürgerungsverfahren, die Erlangung von Visa oder Aufenthaltstiteln sowie die Zulassung zu bestimmten Bildungseinrichtungen oder Berufen. Die Prüfungen werden von zertifizierten Institutionen abgenommen. Betrug bei diesen Prüfungen untergräbt die Integrität des Systems und die Chancengleichheit.
Weitere Polizeimeldungen aus Köln
Neben dem Fall des Sprachprüfungsbetrugs gab es weitere Polizeieinsätze in Köln. Am selben Tag, dem 30. September 2025, wurde über den Verdacht einer schweren räuberischen Erpressung berichtet. Hierbei kamen Spezialeinheiten zum Einsatz. Die Wohnungen von vier Tatverdächtigen, die teilweise dem Rockermilieu zugeordnet werden, wurden durchsucht. Dies geschah in Rodenkirchen, Raderthal, Mülheim und Buchforst.
Ein weiterer Vorfall betraf eine Unfallflucht. Am 29. September wurde ein 40-jähriger Opel-Fahrer in Köln-Kalk festgenommen. Er hatte eine Laterne kollidiert und war zu Fuß geflohen. Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass der Wagen in der Nacht zuvor in Mülheim entwendet worden war. Der Fahrer besaß keinen Führerschein.
Auch ein Zigarettenautomat in Köln-Holweide war Ziel von Kriminellen. In der Nacht zum 30. September wurde ein bereits beschädigter Automat gesprengt. Ein Anwohner hörte gegen 1:35 Uhr einen lauten Knall. Er sah, dass der Automat stark qualmte und beschädigt war. Die Täter sind noch unbekannt, und die Polizei sucht Zeugen.
Diese aktuellen Meldungen zeigen die Vielfalt der polizeilichen Arbeit in Köln. Von komplexen Betrugsfällen bis hin zu Sachbeschädigung und Verkehrsdelikten.
Zusammenarbeit der Behörden
Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Polizeidienststellen und Staatsanwaltschaften ist bei solchen Fällen entscheidend. Insbesondere bei Delikten, die über Stadtgrenzen hinausgehen, wie die Durchsuchung in Hamburg zeigt, sind koordinierte Maßnahmen notwendig. Dies hilft, Täter zu identifizieren und Netzwerke aufzudecken.
Die Polizei Köln bittet die Bevölkerung weiterhin um Mithilfe. Zeugen, die relevante Beobachtungen gemacht haben, sollen sich umgehend bei den Beamten melden. Jeder Hinweis kann für die Aufklärung der Straftaten wichtig sein.




