In der belebten Keupstraße in Köln-Mülheim hat am Mittwochnachmittag ein Mann versucht, ein Juweliergeschäft zu überfallen. Der Versuch scheiterte jedoch auf kuriose Weise, als der Täter sich selbst mit seinem mitgeführten Pfefferspray außer Gefecht setzte. Durch die geistesgegenwärtige Reaktion einer Mitarbeiterin und das mutige Eingreifen von Passanten konnte der Mann überwältigt und der Polizei übergeben werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann versuchte am Mittwochnachmittag, ein Juweliergeschäft in der Kölner Keupstraße auszurauben.
 - Der Täter bedrohte eine Mitarbeiterin mit Pfefferspray, verletzte sich beim Einsatz der Waffe jedoch selbst.
 - Die Mitarbeiterin schlug Alarm, woraufhin Passanten eingriffen und den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festhielten.
 - Der Verdächtige wurde von den Beamten vorläufig festgenommen; die Ermittlungen laufen.
 
Hergang des versuchten Raubüberfalls
Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag des 1. Oktober 2025 in einem Juweliergeschäft in Köln-Mülheim. Nach Angaben der Polizei betrat ein Mann den Laden und bedrohte eine Angestellte. Er forderte die Herausgabe von Schmuck aus der Auslage und untermauerte seine Forderung mit einem Pfefferspray.
In dem Moment, als er versuchte, nach dem Schmuck zu greifen, setzte er das Reizgas ein. Dabei unterlief ihm ein entscheidender Fehler: Ein großer Teil des Sprühnebels traf ihn selbst und beeinträchtigte ihn erheblich. Dieser Moment der Desorientierung des Angreifers war entscheidend für den weiteren Verlauf.
Geistesgegenwärtige Reaktion der Mitarbeiterin
Trotz der bedrohlichen Lage reagierte die Mitarbeiterin des Geschäfts schnell und entschlossen. Statt in Schockstarre zu verfallen, nutzte sie die Verwirrung des Täters, um lautstark auf sich aufmerksam zu machen. Sie schrie um Hilfe und erzeugte Lärm, der bis auf die belebte Keupstraße drang.
Ihre Reaktion war ein entscheidender Faktor, der verhinderte, dass der Täter die Situation wieder unter Kontrolle bringen oder fliehen konnte. Ihr Handeln alarmierte umgehend mehrere Personen in der unmittelbaren Umgebung des Geschäfts.
Die Keupstraße als Tatort
Die Keupstraße in Mülheim ist eine der bekanntesten und lebhaftesten Straßen Kölns. Sie ist geprägt von zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés und gilt als Zentrum des türkischen Lebens in der Stadt. Die hohe Passantenfrequenz zu fast jeder Tageszeit erhöht die soziale Kontrolle und kann, wie in diesem Fall, zur Vereitelung von Straftaten beitragen.
Mutiges Eingreifen von Passanten
Durch die lauten Hilferufe der Angestellten wurden mehrere Passanten auf den versuchten Raubüberfall aufmerksam. Ohne zu zögern, betraten mehrere Personen das Juweliergeschäft, um der Frau zu helfen. Gemeinsam gelang es ihnen, den durch das Pfefferspray geschwächten Mann zu überwältigen.
Die Gruppe hielt den mutmaßlichen Räuber am Boden fest und verhinderte so seine Flucht. Sie sicherten die Situation, bis die kurz darauf eintreffenden Polizeikräfte den Mann übernehmen konnten. Die Polizei lobte später das vorbildliche Verhalten der Bürger.
Zivilcourage in Zahlen
Studien zur Kriminalprävention zeigen, dass das Eingreifen von Zeugen die Erfolgsquote von Raubüberfällen erheblich senken kann. Laut Kriminalstatistiken scheitern über 40 % aller Raubdelikte, oft durch Gegenwehr der Opfer oder das Eingreifen Dritter. Zivilcourage ist ein wichtiger Baustein für die öffentliche Sicherheit.
Polizeiliche Maßnahmen und Ermittlungen
Die alarmierten Polizeibeamten trafen wenige Minuten nach dem Notruf am Tatort ein. Sie nahmen den von den Passanten festgehaltenen Mann vorläufig fest. Laut einer Mitteilung der Polizei Köln wurde der Verdächtige zur weiteren Vernehmung auf eine Polizeiwache gebracht.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts des versuchten schweren Raubes ermittelt. Im Rahmen der Ermittlungen wird auch geprüft, ob der Mann für weitere ähnliche Taten in der Region verantwortlich sein könnte. Die Spurensicherung war vor Ort, um Beweismittel im Geschäft zu sichern, darunter auch das verwendete Pfefferspray.
„Das entschlossene und überlegte Handeln der Mitarbeiterin sowie die couragierte Hilfe der Passanten haben diesen Raubversuch vereitelt. Dieses Verhalten ist beispielhaft und zeigt, wie wichtig Aufmerksamkeit und gegenseitige Hilfe im öffentlichen Raum sind“, so ein Sprecher der Polizei in einer ersten Stellungnahme.
Rechtliche Einordnung und Prävention
Ein Raubüberfall auf ein Geschäft wird rechtlich als schwerer Raub eingestuft, wenn der Täter eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug bei sich führt. Pfefferspray gilt in diesem Kontext als Waffe, weshalb dem Täter im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe droht.
Was rät die Polizei in solchen Situationen?
Die Polizei rät Opfern und Zeugen von Straftaten grundsätzlich zu folgendem Verhalten:
- Eigenschutz geht vor: Bringen Sie sich niemals selbst in unnötige Gefahr.
 - Notruf wählen: Alarmieren Sie so schnell wie möglich die Polizei unter der Nummer 110.
 - Aufmerksamkeit erregen: Machen Sie durch lautes Rufen auf die Situation aufmerksam, um andere zu alarmieren.
 - Täterbeschreibung merken: Prägen Sie sich das Aussehen des Täters, seine Kleidung und mögliche Fluchtrichtungen ein.
 - Andere zur Mithilfe auffordern: Sprechen Sie andere Passanten direkt an und bitten Sie um Hilfe.
 
In diesem Fall haben die Beteiligten instinktiv viele dieser Punkte richtig umgesetzt. Insbesondere die Kombination aus dem Alarm der Mitarbeiterin und dem gemeinsamen Handeln der Passanten führte zum Erfolg, ohne dass jemand ernsthaft zu Schaden kam.




