Bei einem Kart-Rennen in Köln-Hahnwald sind am Freitagabend 22 Menschen durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung verletzt worden. Insgesamt mussten 51 Personen medizinisch versorgt werden, nachdem in der Halle des Kartcenters Cologne eine hohe Konzentration des gefährlichen Gases gemessen wurde. Ursache war mutmaßlich eine defekte Lüftungsanlage.
Das Wichtigste in Kürze
- 22 Personen im Krankenhaus: Nach dem Vorfall wurden 22 Gäste zur Behandlung in Kliniken gebracht.
- Ursache: Eine defekte Lüftungsanlage führte zu einer hohen Kohlenmonoxid-Konzentration in der Halle.
- Großeinsatz: Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit rund 30 Kräften vor Ort, um 51 Betroffene zu versorgen.
- Betrieb eingestellt: Die Kartbahn im Stadtteil Hahnwald bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Großeinsatz im Kölner Süden
Ein Rennabend im Kartcenter Cologne nahm am Freitag eine dramatische Wendung. Während des regelmäßig stattfindenden „Cologne Cup“, einem Drei-Stunden-Rennen, verschlechterte sich die Luftqualität in der Halle zusehends. Teilnehmer und Zuschauer klagten über zunehmende Kopfschmerzen und Übelkeit, typische Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.
Gegen 22:16 Uhr wurde der Notruf alarmiert. Die Kölner Feuerwehr und zahlreiche Rettungskräfte rückten zu der Anlage im Stadtteil Hahnwald aus. Aufgrund der hohen Anzahl an potenziell Betroffenen wurde ein sogenannter Massenanfall von Verletzten (MANV) ausgelöst, was den Einsatz zusätzlicher Notärzte und eines speziellen Feuerwehrbusses zur medizinischen Erstversorgung erforderlich machte.
Zahlen zum Einsatz
- Alarmierung: 22:16 Uhr
- Betroffene Personen: 51
- Im Krankenhaus behandelt: 22
- Einsatzkräfte: ca. 30
- Einsatzende: ca. 01:20 Uhr
Defekte Lüftungsanlage als wahrscheinliche Ursache
Nach Ankunft der Einsatzkräfte bestätigte sich der Verdacht schnell. Messungen der Feuerwehr ergaben eine erhöht hohe Konzentration von Kohlenmonoxid (CO) in der Rennsporthalle. Das farb- und geruchlose Gas entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von Kraftstoff, wie er in den Karts verwendet wird.
Die Polizei Köln teilte mit, dass ein Defekt an der Belüftungsanlage als Ursache für den Vorfall angenommen wird. Während die Motoren der Karts kontinuierlich Abgase produzierten, fand offenbar kein ausreichender Luftaustausch mehr statt. Dadurch reicherte sich das giftige Gas in der Raumluft an.
Als erste Maßnahme wurden sofort alle Tore und Türen der Halle geöffnet, um für eine schnelle Durchlüftung und eine Zufuhr von Frischluft zu sorgen. Dies führte zu einer raschen Senkung der Gaskonzentration.
Die Gefahr von Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid ist ein Atemgift, das die Sauerstoffaufnahme im Blut blockiert. Bereits in geringen Konzentrationen kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen. Höhere Konzentrationen können Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall den Tod zur Folge haben. Besonders in geschlossenen Räumen mit Verbrennungsmotoren ist eine funktionierende Belüftung daher lebenswichtig.
Medizinische Versorgung und Konsequenzen für den Betreiber
Die Rettungskräfte sichteten und untersuchten vor Ort insgesamt 51 Personen. 22 von ihnen wiesen so deutliche Symptome auf, dass sie zur weiteren Behandlung und Überwachung in umliegende Krankenhäuser transportiert werden mussten.
Dort erhielten die Betroffenen eine Sauerstofftherapie, um das Kohlenmonoxid aus dem Blut zu verdrängen. Glücklicherweise konnten alle 22 Patienten die Kliniken noch im Laufe der Nacht wieder verlassen.
Der Großeinsatz für die rund 30 Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst dauerte bis tief in die Nacht. Erst gegen 1:20 Uhr war die Lage vollständig unter Kontrolle und der Einsatz beendet.
Betrieb der Kartbahn vorerst gestoppt
Für das Kartcenter Cologne hat der Vorfall unmittelbare Folgen. Die Anlage wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die Behörden werden nun die genaue Ursache des technischen Defekts ermitteln müssen. Laut Angaben auf der Webseite des Betreibers wurde die Lüftungsanlage zuletzt im Jahr 2017 erweitert. Die Ermittlungen zur Klärung der Verantwortlichkeit dauern an.




