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Köln führt generelles Badeverbot im Rhein ein

Die Stadt Köln erlässt ab dem 17. September ein generelles Badeverbot für den Rhein. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 1.000 Euro.

Jonas Richter
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Jonas Richter

Jonas Richter ist ein erfahrener Lokalreporter für Köln, der sich auf Blaulicht-Themen, städtische Sicherheit und Katastrophenschutz spezialisiert hat. Er berichtet seit über acht Jahren über Einsätze von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten in der Region.

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Köln führt generelles Badeverbot im Rhein ein

Die Stadt Köln hat ein umfassendes Badeverbot für den Rhein erlassen, das ab Mittwoch, dem 17. September, in Kraft tritt. Diese Maßnahme betrifft das gesamte Stadtgebiet und wurde als Reaktion auf mehrere tödliche Badeunfälle in der Vergangenheit beschlossen. Wer gegen die neue Regelung verstößt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen.

Wichtige Informationen zum Badeverbot

  • Inkrafttreten: Das Verbot gilt ab Mittwoch, 17. September 2025.
  • Geltungsbereich: Das gesamte Kölner Rheinufer auf einer Länge von rund 67 Kilometern.
  • Strafen: Bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro.
  • Ausnahmen: Waten im knöcheltiefen Wasser und bestimmte Wassersportarten bleiben erlaubt.

Hintergrund der neuen Regelung

Die Entscheidung für ein generelles Badeverbot wurde nach einer tragischen Serie von Ertrinkungsunfällen im Rhein während der Sommermonate getroffen. Die zunehmende Zahl von Notfällen führte zu einem lauten öffentlichen Ruf nach strengeren Vorschriften, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

Behörden und Rettungsdienste warnten wiederholt vor den lebensgefährlichen Bedingungen des Flusses. Die Stadtverwaltung reagierte nun mit einer offiziellen Änderung der Kölner Stadtordnung, um rechtliche Klarheit zu schaffen und präventiv gegen weitere Unfälle vorzugehen.

Die unsichtbaren Gefahren des Rheins

Der Rhein ist eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen Europas. Die Strömung, selbst in Ufernähe, ist oft unberechenbar und deutlich stärker, als sie von der Oberfläche aussieht. Sog von vorbeifahrenden Schiffen und Strudel an Brückenpfeilern oder Buhnen stellen eine tödliche Gefahr für Schwimmer dar.

Was das Verbot konkret bedeutet

Das neue Verbot untersagt das Schwimmen und Baden im Rhein auf der gesamten Länge des Kölner Stadtgebiets. Dies umfasst eine Uferstrecke von etwa 67 Kilometern. Die Stadt hat angekündigt, die Einhaltung der Regelung konsequent zu kontrollieren.

Bußgelder bei Nichteinhaltung

Personen, die trotz des Verbots im Rhein schwimmen, müssen mit einem Bußgeld rechnen. Der Strafrahmen reicht bis zu 1.000 Euro. Die genaue Höhe des Bußgeldes wird im Einzelfall festgelegt und kann je nach Schwere des Verstoßes variieren.

Wussten Sie schon?

Die Strömungsgeschwindigkeit des Rheins kann in der Fahrrinne bis zu 12 km/h erreichen. Selbst geübte Schwimmer haben gegen eine solche Kraft keine Chance. Zudem kann die Wassertemperatur auch im Sommer plötzlich stark abfallen, was zu Kreislaufproblemen führen kann.

Diese Aktivitäten bleiben erlaubt

Obwohl das Schwimmen nun verboten ist, sind nicht alle Aktivitäten am und im Wasser untersagt. Die Stadt Köln hat klare Ausnahmen definiert, um die Freizeitnutzung des Rheinufers weiterhin zu ermöglichen.

Folgende Tätigkeiten sind von dem Verbot ausgenommen:

  • Das Waten im knöcheltiefen Wasser direkt am Ufer.
  • Wassersportarten wie Kanufahren, Rudern oder Stand-Up-Paddling.
  • Das Angeln von dafür vorgesehenen Stellen aus.
  • Genehmigte Sport- und Großveranstaltungen, wie zum Beispiel der Köln Triathlon.

Diese Ausnahmen ermöglichen es den Kölnerinnen und Kölnern weiterhin, den Rhein als Erholungsraum zu nutzen, ohne sich den größten Gefahren auszusetzen. Die Behörden betonen jedoch, dass auch bei diesen Aktivitäten stets Vorsicht geboten ist.

Sicherheit als oberste Priorität

Die Stadtverwaltung betont, dass die neue Verordnung ausschließlich dem Schutz von Menschenleben dient. Die tödlichen Unfälle der Vergangenheit haben gezeigt, dass Appelle und Warnungen allein nicht ausreichen, um Badende von den Gefahren des Rheins abzuhalten.

"Wir sehen uns in der Verantwortung, die Menschen vor den oft unterschätzten Risiken des Schwimmens im Rhein zu schützen. Das Badeverbot ist eine notwendige Maßnahme, um weitere Tragödien zu verhindern", so ein Sprecher der Stadt.

Die neue Regelung schafft eine klare Rechtsgrundlage, die es den Ordnungskräften ermöglicht, effektiv einzugreifen. In den kommenden Wochen sollen zudem Informationskampagnen gestartet werden, um die Bevölkerung über das Verbot und die damit verbundenen Gefahren aufzuklären.