Rainer Tüschenbönner, der langjährige Leiter des Kölner Domforums, ist im Alter von 62 Jahren bei einem Wanderunfall ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich während seines Urlaubs im Ostallgäu. Er stürzte am Tegelberg rund 100 Meter in die Tiefe. Die Nachricht löste in Köln große Trauer und Bestürzung aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Rainer Tüschenbönner, Leiter des Domforums, verstarb im Alter von 62 Jahren bei einem Wanderunfall.
 - Der Unfall ereignete sich im Ostallgäu, wo er aus etwa 100 Metern Höhe abstürzte.
 - Seit 2011 prägte er das Domforum als Besucherzentrum des Kölner Doms und als Ort des Dialogs.
 - Kirchliche und kulturelle Einrichtungen in Köln äußerten ihre tiefe Trauer über den Verlust.
 
Details zum tragischen Unfallhergang
Der tödliche Unfall ereignete sich am vergangenen Samstag in den bayerischen Alpen. Nach Angaben der örtlichen Polizei war Rainer Tüschenbönner auf dem Weg zum Branderschrofen, dem höchsten Gipfel des Tegelbergmassivs. Diese Region ist für ihre anspruchsvollen Wanderwege bekannt und liegt in unmittelbarer Nähe der berühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.
An einer Stelle, die teilweise mit einem Drahtseil gesichert ist, verlor der 62-Jährige den Halt und stürzte etwa 100 Meter in unwegsames Gelände ab. Andere Wanderer, die den Sturz bemerkten, leisteten umgehend Erste Hilfe und alarmierten die Rettungskräfte.
Ein mit einem Rettungshubschrauber eingeflogener Notarzt konnte trotz der schnellen Reanimationsversuche nur noch den Tod von Rainer Tüschenbönner feststellen. Die Alpinpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Umstände des Unfalls zu klären.
Fakten zum Unfallort
- Ort: Tegelberg, Ostallgäu, Bayern
 - Gipfel: Branderschrofen (1.881 Meter)
 - Unfallstelle: Ein mit Drahtseil gesicherter Steig
 - Sturzhöhe: ca. 100 Meter
 
Ein prägendes Gesicht der Kirche in Köln
Rainer Tüschenbönner übernahm im Jahr 2011 die Leitung des Domforums und entwickelte es zu einer zentralen Anlaufstelle im Herzen von Köln. Unter seiner Führung wurde die Einrichtung nicht nur zum Besucherzentrum für den Kölner Dom, sondern auch zu einem lebendigen Ort für gesellschaftlichen und religiösen Austausch.
Die Vision eines offenen Hauses
Tüschenbönner verstand das Domforum als eine offene Tür der Kirche zur Stadtgesellschaft. Er initiierte hunderte von Veranstaltungen pro Jahr, die sich mit Glaubensfragen, sozialen Themen, Kultur und Medien auseinandersetzten. Sein Ziel war es, einen Raum für Dialog und Begegnung zu schaffen, der für jeden zugänglich ist.
Stadtdechant Robert Kleine würdigte seine Arbeit und erklärte, Tüschenbönner habe das Domforum maßgeblich geprägt und „zu einem Leuchtturm der Kirchen in Köln gemacht“. Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung seiner Arbeit für die Sichtbarkeit und Relevanz der Kirche in der Öffentlichkeit.
Was ist das Domforum?
Das Domforum, direkt gegenüber dem Kölner Dom gelegen, wurde am 1. Oktober 1995 eröffnet. Es dient als Informations-, Begegnungs- und Veranstaltungszentrum der katholischen Kirche in Köln. Es ist die erste Anlaufstelle für Dombesucher, bietet Führungen an und organisiert ein breites Spektrum an kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen.
Stimmen der Trauer und des Gedenkens
Die Nachricht vom plötzlichen Tod Rainer Tüschenbönners löste in der gesamten Stadt eine Welle der Bestürzung aus. Zahlreiche Institutionen und Wegbegleiter drückten ihre Trauer aus und würdigten sein Lebenswerk.
Das Team des Domforums veröffentlichte auf seiner Webseite eine Mitteilung, in der es seine tiefe Trauer zum Ausdruck brachte. Auch das Katholische Bildungswerk Köln reagierte auf Facebook mit den Worten: „UNS fehlen die Worte.“
„Die gläserne Außenseite des Domforums mit ihrer Durchlässigkeit steht sinnbildlich für Rainer Tüschenbönners Arbeit. Alles, was im Domforum unter seiner Leitung passiert ist, sollte nach draußen in die Außenwelt wirken – nicht hinter einer geschlossenen Fassade, sondern offen und transparent.“
Diese Worte beschreiben treffend den Ansatz, den Tüschenbönner verfolgte: die Kirche für die Fragen und Menschen der heutigen Zeit zu öffnen und den Dialog zwischen Kirche und Welt zu fördern.
Ein letztes Projekt als Zeichen der Hoffnung
Eines der letzten großen Projekte, das Rainer Tüschenbönner realisierte, war die Installation der „Himmelsleiter“ der Wiener Künstlerin Billi Thanner an der Fassade des Domforums. Die leuchtende Leiter wurde im September eröffnet und sollte ein weithin sichtbares Zeichen der Hoffnung sein.
Nach Angaben des Domforums schrieb Tüschenbönner selbst über das Kunstwerk:
„Menschen können einander zum Segen werden, weil Zusammenhalt und Solidarität zur Erfahrung des Himmels auf Erden werden können.“
Dieses Zitat spiegelt seine tiefe Überzeugung wider, dass Glaube und menschliches Miteinander untrennbar verbunden sind. Rainer Tüschenbönner hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.




