Das Sion, Kölns ältestes Brauhaus, hat dem berühmten Kölner Liedermacher Willy Ostermann eine besondere Ehre erwiesen. Eine neue Gasse innerhalb des Brauhauses, die sogenannte „Ostermanngasse“, wurde eröffnet. Diese Installation würdigt Ostermanns bleibendes Erbe und seine Bedeutung für die Kölner Musikkultur, fast 150 Jahre nach seiner Geburt.
Wichtige Punkte
- Das Sion Brauhaus in der Kölner Altstadt hat die „Ostermanngasse“ eröffnet.
- Die Gasse ehrt den Kölner Liedermacher Willy Ostermann, geboren 1876.
- Besucher können Liedzeilen lesen und über QR-Codes Geschichten abrufen.
- Ostermann schrieb Hunderte Lieder, viele davon sind bis heute bekannt.
- Sein Lied „Heimweh nach Köln“ ist ein zentraler Bestandteil der Kölner Identität.
Willy Ostermann: Ein Kölner Original
Willy Ostermann, geboren am 1. Oktober 1876, prägte die Kölner Musikszene maßgeblich. Bis zu seinem Tod im Jahr 1936 schuf er Hunderte von Liedern. Viele dieser Kompositionen sind bis heute populär und gehören zum festen Repertoire des Kölner Karnevals und der lokalen Kultur.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen Titel wie „Einmal am Rhein“, „Rheinlandmädel“ und „Kölsche Mädcher künne bütze“. Diese Lieder sind tief im kollektiven Gedächtnis der Kölner verankert. Sie vermitteln ein Gefühl von Heimat und Tradition.
Faktencheck
- Geburtsdatum: 1. Oktober 1876
- Todesjahr: 1936
- Anzahl der Lieder: Hunderte
- Bekannteste Werke: „Einmal am Rhein“, „Rheinlandmädel“, „Kölsche Mädcher künne bütze“, „Heimweh nach Köln“
„Heimweh nach Köln“: Eine Hymne der Stadt
Das wohl berühmteste Lied Ostermanns ist „Heimweh nach Köln“. Die Zeile „Ich mööch zo Foß noh Kölle jonn“ entwickelte sich zu einem Ausdruck des Kölner Lebensgefühls. Sie steht für die tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihrer Stadt.
Während des Zweiten Weltkriegs war dieses Lied zeitweise verboten. Es gab Befürchtungen, dass rheinische Soldaten durch das Lied tatsächlich zum Desertieren und zum Heimkehren motiviert werden könnten. Dies verdeutlicht die emotionale Kraft von Ostermanns Musik.
„Die Zeile ‚Ich mööch zo Foß noh Kölle jonn‘ ist längst mehr als ein Refrain, sie ist ein kölsches Lebensgefühl geworden.“
Die Ostermanngasse im Sion Brauhaus
Fast 150 Jahre nach seiner Geburt erhält Ostermann eine einzigartige Ehrung. Eine Gasse im Inneren des Sion Brauhauses trägt nun seinen Namen. Diese „Ostermanngasse“ ist eine ungewöhnliche Form des Denkmals, die bundesweit Aufmerksamkeit erregt.
Besucher können durch diese Gasse schlendern. Sie finden dort Liedzeilen von Ostermann an den Wänden. Zusätzlich können sie über QR-Codes auf ihren Smartphones Geschichten und Informationen zu Ostermanns Leben und Werk abrufen. Dabei können sie ein Kölsch genießen.
Hintergrundinformationen
Das Sion ist das älteste Brauhaus Kölns. Es befindet sich in der Kölner Altstadt und ist ein wichtiger Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Die Entscheidung, einen Teil des Brauhauses einem Liedermacher zu widmen, unterstreicht die enge Verbindung zwischen Kölner Kultur, Musik und Gastronomie.
Ein Denkmal der Kölner Musikgeschichte
Die „Ostermanngasse“ ist nicht nur eine Hommage an einen Musiker. Sie ist auch ein immersives Erlebnis, das Besucher in die Kölner Musikgeschichte eintauchen lässt. Die Gasse ist mit imitierten Pflastersteinen gestaltet, die an alte Kölner Straßen erinnern.
Durch diese Gestaltung wird der Geist der Stadt und die Atmosphäre von Ostermanns Zeit lebendig. Es ist eine Feier eines Mannes, der seine Stadt wie kein anderer in Liedern festhielt und ihr einen unverwechselbaren Soundtrack gab.
Willy Ostermanns Einfluss und Erbe
Ostermanns Popularität beruhte auf einer besonderen Mischung aus Humor und Melancholie. Er konnte in seinen Liedern sowohl fröhlichen Witz als auch stille Wehmut ausdrücken. Diese Fähigkeit traf den Nerv der Kölner Bevölkerung. Seine Musik spiegelte die Seele der Stadt wider.
Er gab Köln mit seinen Kompositionen eine unverwechselbare musikalische Identität. Seine Lieder sind heute noch bei Festen, im Karneval und im Alltag der Kölner präsent. Sie tragen dazu bei, die Traditionen und das Gemeinschaftsgefühl zu bewahren.
Der Einfluss Ostermanns reicht über Generationen hinweg. Seine Melodien und Texte werden weiterhin von jungen und alten Kölnern gesungen und geschätzt. Dies zeigt die zeitlose Qualität seiner Werke.
Weitere Kölner Musikerpersönlichkeiten
Neben Willy Ostermann hat Köln viele weitere bekannte Musiker hervorgebracht. Bands wie die Bläck Fööss, oft als „Mutter aller kölschen Bands“ bezeichnet, haben ebenfalls einen großen Beitrag zur Kölner Musikkultur geleistet. Sie pflegen bis heute das musikalische Erbe der Stadt.
Die Kölner Musikszene ist vielfältig und lebendig. Sie umfasst traditionelle kölsche Musik, aber auch moderne Pop- und Rockbands. Diese Szene trägt maßgeblich zur kulturellen Identität der Stadt bei und zieht Künstler aus dem ganzen Land an.
Einzigartige Würdigung eines Kulturschaffenden
Die Einrichtung der „Ostermanngasse“ im Sion Brauhaus ist ein Beispiel für eine kreative und einzigartige Würdigung eines Kulturschaffenden. Es zeigt, wie Tradition und Moderne in Köln miteinander verbunden werden können. Die Gasse bietet eine neue Möglichkeit, Ostermanns Erbe einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Diese Art der Ehrung ist besonders, da sie einen öffentlichen Raum in einem privaten, aber kulturell wichtigen Gebäude schafft. Es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um zu feiern und gleichzeitig etwas über die Geschichte ihrer Stadt zu lernen.
Die Kombination aus Gastronomie, Musik und Geschichte macht die Ostermanngasse zu einem besonderen Anziehungspunkt. Sie erinnert daran, wie wichtig lokale Künstler für die Identität einer Stadt sind.




