Inmitten einer beeindruckenden Aufholjagd in der Formel-1-Weltmeisterschaft hat Max Verstappen eine persönliche Inspirationsquelle enthüllt: Rekordweltmeister Michael Schumacher. Während der amtierende Champion den Druck auf den Führenden Oscar Piastri erhöht, blickt er auf die mentalen Lehren und die familiäre Verbindung zu der Rennsportlegende aus Kerpen.
Nach einer dominanten Leistung im Training zum Großen Preis von Mexiko, bei der er seinen Rivalen um mehr als acht Zehntelsekunden distanzierte, untermauerte Verstappen seine Ambitionen, den einst riesigen Punkterückstand weiter zu verkürzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen hat seinen WM-Rückstand auf Oscar Piastri von 104 auf 40 Punkte reduziert.
- Im Training zum Mexiko-GP war Verstappen deutlich schneller als der schwächelnde WM-Führende.
- Verstappen bezeichnet Michael Schumacher als sein Vorbild in Sachen Ehrgeiz, Fokus und Siegeswille.
- Die Familien Verstappen und Schumacher pflegten eine enge Freundschaft, die über die Rennstrecke hinausging.
Der WM-Kampf spitzt sich zu
Die Formel-1-Saison 2025 entwickelt sich zunehmend zu einem spannenden Zweikampf, obwohl er lange Zeit entschieden schien. Max Verstappen, 28, hat in den letzten fünf Rennen eine bemerkenswerte Form gezeigt. Mit drei Siegen und zwei zweiten Plätzen hat er den Druck auf den WM-Spitzenreiter Oscar Piastri, 24, von McLaren massiv erhöht.
Der Vorsprung des Australiers schmolz von einst 104 auf nur noch 40 Punkte. Die jüngste Demonstration von Stärke erfolgte in der Höhenluft von Mexiko-Stadt. Im Training zum Großen Preis am Sonntag (26. Oktober 2025) setzte Verstappen die Bestzeit und ließ Piastri weit hinter sich. Der McLaren-Pilot klagte über eine „ziemlich durchschnittliche“ Runde und wirkte verunsichert.
- Punkte aufgeholt: 64 Punkte in den letzten Rennen
- Aktueller Rückstand: 40 Punkte
- Verstappens Form: 3 Siege, 2 zweite Plätze in den letzten 5 GPs
- Piastris Vorsprung auf Teamkollege Norris: Nur noch 14 Punkte
Während Piastris Selbstvertrauen, das ihm zu Saisonbeginn nach sechs Siegen den Spitznamen „Iceboy“ einbrachte, zu bröckeln scheint, strotzt Verstappen vor mentaler Stärke. Diese Kraft schöpft er nicht nur aus seinen Erfolgen, sondern auch aus der Inspiration durch eine Ikone des Sports.
Michael Schumacher als mentale Stütze
In einem Interview mit dem Magazin „The Road Rat“ offenbarte Verstappen, dass Michael Schumacher die zentrale Figur ist, die seinen Glauben an eine erfolgreiche Titelverteidigung nährt. Es ist nicht sein Vater Jos Verstappen, selbst ehemaliger Formel-1-Fahrer, sondern die deutsche Rennlegende, die ihm als Vorbild dient.
„Er war der Fahrer, der stets hart arbeitete und alles gab. Für ihn zählte nur der Sieg, egal, wie er erreicht wurde. Sein Fokus, sein Ehrgeiz und seine Disziplin waren unverwechselbar“, erklärte Verstappen.
Diese Eigenschaften sind es, die Verstappen in der aktuellen Phase der Meisterschaft zu kanalisieren versucht. Der unbedingte Wille, niemals aufzugeben und jede noch so kleine Chance zu nutzen, spiegelt die Mentalität wider, für die Schumacher berühmt war.
Eine tiefe familiäre Verbindung
Die Bewunderung für Schumacher geht bei Verstappen weit über die sportlichen Erfolge hinaus. Sie ist in einer tiefen familiären Freundschaft verwurzelt, die in den 1990er-Jahren begann, als Jos Verstappen und Michael Schumacher Teamkollegen bei Benetton waren.
Freundschaft seit den 90ern
Die Beziehung zwischen Michael Schumacher und Jos Verstappen begann 1994, als sie für das Benetton-Team fuhren. Aus der professionellen Zusammenarbeit entwickelte sich eine enge private Freundschaft, die ihre Familien einschloss. Sie verbrachten gemeinsame Urlaube, und die Kinder wuchsen quasi zusammen auf.
Verstappen erinnert sich an den siebenmaligen Weltmeister nicht als unnahbaren Superstar, sondern als warmherzige Bezugsperson. „Wir kannten ihn als netten Onkel Michael. Wir waren oft gemeinsam mit den Familien auf Urlaub“, berichtete der Niederländer. Diese gemeinsamen Erlebnisse prägten seine Kindheit.
Ein von Verstappens Mutter, Sophie Kumpen, vor einigen Jahren veröffentlichtes Foto unterstreicht diese Nähe. Es zeigt Michael Schumacher, der die beiden kleinen Jungen Max und Mick auf seinem Schoß hält – ein Symbol für die enge Verbindung. „Michael war großartig. Das sieht man an den alten Fotos und Videos, die wir zu Hause haben. Ich habe immer noch positive Erinnerungen an diese Wochenenden“, so Verstappen.
Zwei Seiten einer Legende
Verstappen lernte durch die Nähe zur Familie Schumacher auch den Menschen hinter dem Rennfahrer kennen. Er erlebte, wie Schumacher eine Balance zwischen dem hochkonzentrierten Athleten und dem fürsorglichen Familienvater fand.
„Michael war ein echter Familienmensch. Auf der Rennstrecke war er zwar ganz fokussiert, aber zu Hause kümmerte er sich um seine Familie und schenkte ihr die Aufmerksamkeit, die sie verdiente“, schwärmt Max. Diese Fähigkeit, den Schalter umzulegen, scheint ihn nachhaltig beeindruckt zu haben.
Auch sein Vater Jos bestätigt, dass Schumacher keinen Unterschied zwischen seinem eigenen Sohn Mick und Max machte. „Wenn er etwas zu sagen hatte, sagte er es immer beiden“, so Jos Verstappen. Diese gemeinsame Erziehung im Geiste des Motorsports legte den Grundstein für zwei Karrieren, auch wenn Max durch einen früheren Start im Kartsport einen Vorsprung hatte, den Mick später nicht mehr aufholen konnte. Für Max Verstappen ist das Erbe Schumachers heute – im Kampf um seinen fünften Titel – relevanter denn je.




