Der ehemalige Trainer des 1. FC Köln, Markus Gisdol, ist nach nur acht Spielen von seinem türkischen Verein Kayserispor entlassen worden. Die Trennung folgt auf eine sieglose Serie, die den Klub auf einen Abstiegsplatz in der Süper Lig brachte. Zusätzlich kämpft der Verein mit einer von der FIFA verhängten Transfersperre.
Das Wichtigste in Kürze
- Markus Gisdol wurde nach nur acht sieglosen Spielen als Trainer von Kayserispor entlassen.
- Der Verein steht mit nur fünf Punkten aus fünf Unentschieden auf dem vorletzten Tabellenplatz.
- Kayserispor ist zudem mit einer FIFA-Transfersperre wegen ausstehender Gehaltszahlungen belegt.
- Für Gisdol ist es das zweite, deutlich kürzere Engagement in der türkischen Süper Lig.
Kurzes Engagement in Kayseri endet abrupt
Für Markus Gisdol (56) endete das zweite Kapitel in der Türkei deutlich schneller als erwartet. Nur wenige Monate nach seiner Anstellung im Juli dieses Jahres musste der deutsche Trainer den Süper-Lig-Klub Kayserispor wieder verlassen. Die Entscheidung wurde am Dienstag offiziell vom Vereinspräsidenten Nurettin Acikalin gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi bestätigt.
Die sportliche Bilanz war ausschlaggebend für die Trennung. In den acht Ligaspielen unter Gisdols Leitung gelang dem Team kein einziger Sieg. Fünf Unentschieden und drei Niederlagen führten dazu, dass die Mannschaft mit nur fünf Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz feststeckt.
Gisdols Bilanz bei Kayserispor
- Spiele: 8
- Siege: 0
- Unentschieden: 5
- Niederlagen: 3
- Punkte: 5
- Tabellenplatz: 19 (Vorletzter)
Kontrast zum vorherigen Türkei-Engagement
Diese Entwicklung steht in starkem Kontrast zu Gisdols erster Station in der Türkei. In der Saison 2023/24 hatte er Samsunspor in einer schwierigen Lage übernommen und den Klub erfolgreich aus der Abstiegszone geführt. Unter seiner Leitung stabilisierte sich die Mannschaft und beendete die Saison auf einem sicheren 13. Tabellenplatz. Zeitweise durften die Fans sogar von einer Qualifikation für den europäischen Wettbewerb träumen.
Bei Kayserispor konnte Gisdol an diese Erfolge nicht anknüpfen. Bereits im Sommer gab es Berichte, dass er versuchte, den ihm aus Kölner Zeiten bekannten Stürmer Davie Selke in die Türkei zu holen, ein Transfer kam jedoch nicht zustande.
Verein kämpft an mehreren Fronten
Die sportliche Krise ist nicht das einzige Problem, mit dem sich Kayserispor derzeit konfrontiert sieht. Der Klub wurde kürzlich von der FIFA mit einer Transfersperre belegt. Diese Sanktion hindert den Verein daran, neue Spieler zu registrieren.
Hintergrund der FIFA-Transfersperre
Grund für die Sperre sind laut Angaben des Weltfußballverbandes ausstehende Gehaltszahlungen an den ehemaligen Spieler Silviu Lung. Die FIFA teilte mit, dass der Verein zuvor bereits mehrfach verwarnt worden sei, die Zahlungen fristgerecht zu leisten. Da dies nicht geschah, wurde die Sperre als Konsequenz verhängt.
Die Vereinsführung von Kayserispor zeigt sich jedoch optimistisch, die Situation schnell lösen zu können. In einer offiziellen Stellungnahme gab der Klub bekannt, dass die ausstehenden Zahlungen an Lung in Kürze beglichen werden sollen. Man gehe davon aus, dass die FIFA die Transfersperre daraufhin umgehend wieder aufheben wird.
Die Klub-Bosse zeigen sich zuversichtlich, die Sperre noch abwenden zu können. Der Verein gab bekannt, dass die ausstehenden Gehaltszahlungen [...] in Kürze beglichen werden und die Fifa die Sperre daraufhin aufheben werde.
Diese finanziellen und administrativen Schwierigkeiten erschwerten die Arbeit für Gisdol zusätzlich und dürften zur angespannten Gesamtlage beigetragen haben. Mit den Konsequenzen der Sperre muss sich nun sein Nachfolger auseinandersetzen.
Gisdols Zeit beim 1. FC Köln
Für Fußballfans in Köln ist Markus Gisdol kein Unbekannter. Im November 2019 übernahm er das Traineramt beim 1. FC Köln, als sich der Verein auf einem Abstiegsplatz befand. Mit einer beeindruckenden Serie von Siegen rund um den Jahreswechsel gelang es ihm, die Mannschaft zu stabilisieren und am Ende der Saison den Klassenerhalt zu sichern.
Seine Zeit in Köln endete jedoch in der darauffolgenden Saison. Nach einer schwachen Spielzeit und einer anhaltenden Negativserie wurde er nach dem 28. Spieltag freigestellt. Der FC stand erneut tief im Abstiegskampf.
Sein Nachfolger wurde der erfahrene Trainer Friedhelm Funkel, dem es in den verbleibenden Spielen gelang, den Verein auf den Relegationsplatz zu führen. In den entscheidenden Spielen gegen Holstein Kiel sicherte sich der 1. FC Köln schließlich den Verbleib in der Bundesliga.
Nach seiner Entlassung in Köln folgten für Gisdol Stationen bei Lokomotive Moskau und eben die beiden Engagements in der Türkei. Mit der jüngsten Trennung von Kayserispor befindet sich der gebürtige Geislinger nun erneut auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung im Profifußball.




