Der Hamburger Autovermieter Star Car GmbH hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten soll der Geschäftsbetrieb an allen Standorten, einschließlich der fünf Filialen in Köln, vorerst uneingeschränkt weiterlaufen. Kunden können weiterhin Fahrzeuge mieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Star Car GmbH Kraftfahrzeugvermietung hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt.
 - Alle Standorte, inklusive der fünf in Köln, sollen den Betrieb normal fortführen.
 - Die Gehälter der über 600 Mitarbeiter sind durch eine Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert.
 - Rechtsanwalt Christoph Morgen wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
 
Kölner Filialen bleiben geöffnet
Für Kunden und Geschäftspartner in Köln ändert sich zunächst nichts. Die Starcar-Filialen in Ehrenfeld, Sülz, Dellbrück und Porz sowie die wichtige Station am Flughafen Köln/Bonn werden ihren Betrieb wie gewohnt aufrechterhalten. Das Unternehmen hat bestätigt, dass die Fahrzeugvermietung an allen Standorten normal fortgesetzt wird.
Diese Entscheidung ist ein zentraler Bestandteil der Strategie des vorläufigen Insolvenzverwalters, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und die Grundlage für eine mögliche Sanierung zu schaffen. Die Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts ist entscheidend, um das Vertrauen der Kunden zu bewahren und Einnahmen zu generieren, die für die Restrukturierung benötigt werden.
Sicherung der Arbeitsplätze und Gehälter
Eine der ersten Maßnahmen des vom Amtsgericht Hamburg bestellten vorläufigen Insolvenzverwalters, Rechtsanwalt Christoph Morgen, war die Sicherung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter. Durch die Einleitung einer sogenannten Insolvenzgeldvorfinanzierung ist die Bezahlung der Belegschaft für die kommenden Monate gewährleistet.
Diese Maßnahme sorgt für Stabilität innerhalb des Unternehmens und gibt den Angestellten in einer unsicheren Zeit eine wichtige Perspektive. Die Motivation der Mitarbeiter ist ein entscheidender Faktor für die Fortführung des Geschäftsbetriebs.
Starcar in Zahlen
- Mitarbeiter: Das Unternehmen beschäftigt 615 Vollzeitkräfte.
 - Standorte in Köln: Fünf Filialen, darunter eine am Flughafen Köln/Bonn.
 - Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).
 - Sitz: Hamburg.
 
Das vorläufige Insolvenzverfahren
Das Amtsgericht Hamburg hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet. In dieser Phase prüft der vorläufige Insolvenzverwalter die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und die Aussichten auf eine erfolgreiche Sanierung. Zu den genauen Gründen, die zur Antragstellung führten, hat sich das Unternehmen bisher nicht öffentlich geäußert.
Der vorläufige Insolvenzverwalter hat nun die Aufgabe, das Vermögen der Gesellschaft zu sichern und zu erhalten. Er wird die Bücher prüfen, mit Gläubigern verhandeln und einen Plan für die Zukunft des Unternehmens ausarbeiten. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob Starcar langfristig am Markt bestehen kann.
Was bedeutet das für Kunden?
Für Kunden, die bereits ein Fahrzeug gebucht haben oder eine Anmietung planen, soll es keine Einschränkungen geben. Das Unternehmen betont, dass alle Dienstleistungen wie gewohnt angeboten werden. Bestehende Reservierungen behalten ihre Gültigkeit, und auch Neuanmietungen sind problemlos möglich.
Dennoch sollten Kunden die Entwicklung aufmerksam verfolgen. In der Regel sind Vorauszahlungen bei Insolvenzverfahren mit einem gewissen Risiko verbunden, auch wenn der Betrieb zunächst weiterläuft.
Hintergrund: Die Lage am Mietwagenmarkt
Die gesamte Mietwagenbranche steht seit einiger Zeit unter Druck. Nach der Pandemie führten Lieferengpässe bei Fahrzeugherstellern zu einer Verknappung der Flotten und steigenden Einkaufspreisen. Gleichzeitig hat die Inflation das Konsumverhalten verändert, und gestiegene Betriebskosten, etwa für Energie und Personal, belasten die Unternehmen zusätzlich. Diese Marktfaktoren könnten auch bei Starcar eine Rolle gespielt haben.
Die Rolle des Insolvenzverwalters
Christoph Morgen, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, ist ein erfahrener Sanierungsexperte. Seine Hauptaufgabe ist es, alle Optionen für die Zukunft von Starcar zu prüfen. Dazu gehören die Suche nach neuen Investoren, eine Restrukturierung des Unternehmens aus eigener Kraft oder im schlimmsten Fall eine geordnete Abwicklung.
Die Fortführung des Geschäftsbetriebs ist ein positives Signal und zeigt, dass das Kernprodukt des Unternehmens weiterhin gefragt ist. Die Sicherung der Mitarbeitergehälter schafft die notwendige Ruhe, um an einer nachhaltigen Lösung zu arbeiten.
Die kommenden Wochen werden zeigen, welche Richtung das Unternehmen einschlagen wird. Für die Mitarbeiter und Kunden in Köln bleibt die Hoffnung, dass die traditionsreiche Marke eine Zukunft hat und die Arbeitsplätze in der Stadt erhalten bleiben können.




