In Sankt Augustin bei Bonn wurde am Dienstagabend eine 50-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich gesprengt. Die notwendigen Sperrungen der Autobahn A59 und der angrenzenden Bahnstrecke wurden nach Abschluss der Arbeiten wieder aufgehoben. Hunderte Anwohner mussten für die Dauer des Einsatzes ihre Häuser verlassen.
Der Blindgänger war im Laufe des Tages auf einer Baustelle am Bahnhof Menden entdeckt worden. Aufgrund eines beschädigten Zünders entschieden sich die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes für eine kontrollierte Sprengung vor Ort, die gegen 18:32 Uhr durchgeführt wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 50-kg-Weltkriegsbombe wurde in Sankt Augustin-Menden gefunden.
- Die kontrollierte Sprengung erfolgte am Dienstagabend um 18:32 Uhr.
- Rund 500 Anwohner mussten in einem 400-Meter-Radius evakuiert werden.
- Die Autobahn A59 und die Bahnlinie RB 27 waren für mehrere Stunden voll gesperrt.
- Alle Sperrungen wurden nach der erfolgreichen Sprengung und anschließenden Kontrollen aufgehoben.
Entdeckung und Notwendigkeit der Sprengung
Der Fund der Fliegerbombe ereignete sich am Dienstag auf einem Baufeld in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof im Sankt Augustiner Stadtteil Menden. Nach einer ersten Begutachtung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf stand fest, dass eine herkömmliche Entschärfung nicht möglich war. Der Zünder des Blindgängers war beschädigt, was das Risiko einer unkontrollierten Detonation erhöhte.
Aus Sicherheitsgründen wurde daher die Entscheidung getroffen, die Bombe noch am selben Tag kontrolliert zu sprengen. Dies erforderte eine umfangreiche Planung und Koordination zwischen der Stadt Sankt Augustin, der Polizei und den Entschärfungsexperten.
Warum eine Sprengung statt einer Entschärfung?
Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg werden normalerweise entschärft, indem der Zünder entfernt wird. Ist dieser jedoch stark beschädigt, verformt oder korrodiert, kann der Versuch, ihn zu entfernen, eine Explosion auslösen. In solchen Fällen ist eine kontrollierte Sprengung die sicherste Methode, um die Gefahr zu beseitigen. Dabei wird der Blindgänger mit einer zusätzlichen Sprengladung versehen und gezielt zur Detonation gebracht.
Evakuierung und massive Verkehrseinschränkungen
Für die Durchführung der Sprengung richteten die Behörden eine Sicherheitszone ein. Alle Gebäude und Straßen in einem Umkreis von 400 Metern um den Fundort mussten geräumt werden. Diese Maßnahme betraf die Stadtteile Menden und Meindorf.
Rund 500 Anwohner betroffen
Nach Angaben der Stadtverwaltung waren etwa 500 Bürgerinnen und Bürger von der Evakuierung betroffen. Die Räumung des Gebiets begann am Nachmittag gegen 16 Uhr und war planmäßig um 17 Uhr abgeschlossen. Für Personen, die während des Einsatzes eine Unterkunft benötigten, wurde eine Anlaufstelle in der Turnhalle der Grundschule Meindorf eingerichtet.
„Die Evakuierung verlief planmäßig. Wir danken allen betroffenen Anwohnern für ihre Kooperation und ihr Verständnis für diese notwendige Sicherheitsmaßnahme“, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
Sperrung von Autobahn und Bahnstrecke
Die Lage des Bombenfunds direkt an wichtigen Verkehrsadern führte zu erheblichen Störungen im Pendlerverkehr. Die Autobahn A59 wurde ab etwa 15:45 Uhr zwischen dem Dreieck Sankt Augustin-West und dem Dreieck Bonn-Nordost in beide Fahrtrichtungen vollständig gesperrt.
Auch der Schienenverkehr war stark beeinträchtigt. Die Bahnstrecke wurde bereits kurz vor 14 Uhr für den Zugverkehr gesperrt. Davon war insbesondere die Regionalbahnlinie RB 27 betroffen. Die Züge wurden laut Zuginfo.NRW zwischen Friedrich-Wilhelmshütte in Troisdorf und Bonn-Beuel ohne Zwischenhalt umgeleitet, wodurch der Halt in Menden entfiel.
Der Einsatz in Zahlen
- Bombe: 50 Kilogramm schwer
- Evakuierungsradius: 400 Meter
- Betroffene Personen: ca. 500
- Beginn der Evakuierung: ca. 16:00 Uhr
- Zeitpunkt der Sprengung: 18:32 Uhr
Erfolgreiche Sprengung und Aufräumarbeiten
Nachdem die Evakuierung abgeschlossen war und sichergestellt wurde, dass sich keine Personen mehr im Gefahrenbereich aufhielten, begannen die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes mit den Vorbereitungen für die Sprengung. Um 18:32 Uhr wurde die Bombe erfolgreich zur Detonation gebracht.
Unmittelbar nach der Sprengung begannen die Aufräum- und Kontrollarbeiten. Nach offiziellen Angaben der Stadt mussten von der Fahrbahn der A59 zunächst Bombensplitter entfernt werden, um die Sicherheit für den Verkehr zu gewährleisten. Auch die Gleisanlagen wurden auf mögliche Schäden überprüft, bevor die Freigabe erfolgen konnte.
Information der Bevölkerung
Die Stadt Sankt Augustin informierte die Bevölkerung fortlaufend über ihre Webseite, die sozialen Medien und die NINA-Warn-App über den aktuellen Stand. Zusätzlich wurde ein Bürgertelefon unter der Rufnummer 02241 243-547 eingerichtet, um Fragen der Anwohner zu beantworten. Lautsprecherdurchsagen im betroffenen Gebiet unterstützten die Informationsmaßnahmen vor Ort.
Die Verkehrswege konnten im Laufe des späteren Abends wieder freigegeben werden, sodass sich die Lage für Auto- und Bahnreisende normalisierte.




