Nach einer Gewalttat in Betzdorf im Westerwald, bei der drei Menschen teils schwer verletzt wurden, hat die Polizei den mutmaßlichen Täter festgenommen. Der 66-jährige Mann stellte sich am Samstagnachmittag selbst den Behörden. Die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts laufen.
Der Mann war seit der Tat am Freitagmorgen auf der Flucht und wurde von der Polizei mit einem größeren Aufgebot gesucht. Er soll am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Wichtige Informationen
- Ein 66-jähriger Mann wurde nach einer Gewalttat in Betzdorf festgenommen.
- Drei Familienmitglieder wurden verletzt, zwei davon schwer.
- Der Tatverdächtige stellte sich nach rund 36 Stunden auf der Flucht selbst der Polizei.
- Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
- Die beiden schwer verletzten Opfer werden weiterhin im Krankenhaus behandelt.
Festnahme nach telefonischer Meldung
Die intensive Fahndung nach dem 66-jährigen Tatverdächtigen endete am Samstagnachmittag. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Koblenz meldete sich der Mann gegen 17:40 Uhr telefonisch bei der Polizei. Er nannte seinen Aufenthaltsort im Stadtgebiet von Betzdorf.
Kurz darauf konnten Einsatzkräfte den Mann widerstandslos festnehmen. Die Festnahme verlief ohne Zwischenfälle. Damit endete eine großangelegte Suche, die seit dem Vorfall am Freitagmorgen andauerte. Die Behörden hatten die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, aber auch zur Vorsicht gemahnt.
Anstehende richterliche Vorführung
Die Staatsanwaltschaft hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Es ist geplant, den 66-Jährigen im Laufe des Sonntags einem Haftrichter vorzuführen. Dieser wird über die Anordnung einer Untersuchungshaft entscheiden. Bis dahin bleibt der Mann in Polizeigewahrsam.
Hintergründe der Tat in Betzdorf
Der Vorfall ereignete sich am Freitagmorgen in Betzdorf, einer Stadt im Landkreis Altenkirchen im Norden von Rheinland-Pfalz. Der 66-Jährige soll drei Mitglieder seiner eigenen Familie angegriffen haben. Die genauen Umstände und das Motiv der Tat sind noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Details zu den Opfern
Bei den Opfern handelt es sich um die 61-jährige, getrennt lebende Ehefrau des Mannes, einen 41-jährigen nahen männlichen Verwandten und ein 14-jähriges Mädchen aus dem engeren Familienkreis. Die beiden Erwachsenen erlitten schwere Verletzungen, die Jugendliche wurde leicht verletzt.
Die 14-Jährige konnte das Krankenhaus bereits am Freitag wieder verlassen. Laut einem Polizeisprecher befinden sich die 61-jährige Frau und der 41-jährige Mann weiterhin in stationärer Behandlung. Ihr genauer Gesundheitszustand wurde nicht näher kommentiert.
Ermittlungen wegen versuchten Tötungsdelikts
Die Strafverfolgungsbehörden stufen die Tat als versuchtes Tötungsdelikt ein. Diese rechtliche Einordnung deutet darauf hin, dass die Ermittler davon ausgehen, dass der Täter den Tod der Opfer zumindest billigend in Kauf genommen hat. Ob die Tat als versuchter Mord oder versuchter Totschlag gewertet wird, muss im weiteren Verlauf der Ermittlungen geklärt werden.
Was bedeutet „versuchtes Tötungsdelikt“?
Der Begriff „Tötungsdelikt“ ist ein Oberbegriff im deutschen Strafrecht für Straftaten, die sich gegen das Leben eines Menschen richten. Dazu gehören Mord (§ 211 StGB) und Totschlag (§ 212 StGB). Die Einstufung als „versucht“ bedeutet, dass die Tat nicht zum Tod des Opfers führte, der Täter aber mit entsprechendem Vorsatz gehandelt haben könnte. Die genaue Abgrenzung hängt von Merkmalen wie Heimtücke oder niedrigen Beweggründen ab.
Die Ermittler sichern derzeit Spuren am Tatort und befragen Zeugen, um den Tathergang präzise zu rekonstruieren. Auch die Vernehmung des Tatverdächtigen wird für die Aufklärung des Motivs von entscheidender Bedeutung sein.
Großfahndung im Westerwald
Unmittelbar nach der Tat am Freitag leitete die Polizei eine intensive Fahndung nach dem flüchtigen 66-Jährigen ein. Starke Polizeikräfte waren in Betzdorf und der umliegenden Region im Einsatz. Die Behörden veröffentlichten eine Warnung an die Bevölkerung.
Die Polizei hatte die Öffentlichkeit informiert, den Mann nicht anzusprechen, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass er bewaffnet sei. Es wurde vermutet, dass er ein Messer bei sich tragen könnte.
Obwohl die Polizei eine konkrete Gefährdung für die allgemeine Bevölkerung als unwahrscheinlich einschätzte, konnte eine Restgefahr nicht ausgeschlossen werden. Die Fahndungsmaßnahmen sorgten in der Region für große Aufmerksamkeit. Mit der Festnahme des Mannes am Samstag endete die Anspannung für die Bewohner von Betzdorf.




