Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für seine außenpolitischen Bemühungen gelobt. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik am Nobelpreiskomitee. Trump reagierte umgehend auf die Äußerungen auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.
Die Bemerkungen fielen während einer Pressekonferenz in Tadschikistan, bei der Putin die Rolle Trumps bei der Lösung langjähriger internationaler Konflikte hervorhob. Diese unerwartete Unterstützung aus Moskau sorgt für internationale Aufmerksamkeit.
Die wichtigsten Punkte
- Wladimir Putin lobte Donald Trump für seine Bemühungen um Friedensabkommen im Nahen Osten.
- Trump bedankte sich öffentlich bei Putin auf der Plattform Truth Social.
- Putin warf dem Nobelpreiskomitee vor, den Friedenspreis an unverdiente Personen zu vergeben und dadurch an Ansehen verloren zu haben.
- Auch das Umfeld von Trump äußerte sich kritisch über die Entscheidungen des Komitees.
Putins Äußerungen in Tadschikistan
Während eines Treffens mit Staats- und Regierungschefs ehemaliger Sowjetrepubliken in Tadschikistan äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin zu Donald Trump. Laut Berichten russischer Staatsmedien, die von der „Kyiv Post“ zitiert wurden, würdigte Putin die Anstrengungen des ehemaligen US-Präsidenten, komplexe internationale Krisen zu bewältigen.
Putin erklärte gegenüber Reportern, dass Trump „wirklich viel getan hat, um komplexe Krisen zu lösen, die sich seit Jahrzehnten hinziehen“. Obwohl er den aktuellen US-Präsidenten nicht direkt nannte, stellte er dessen Verdienste infrage und hob im Gegensatz dazu Trumps Handeln hervor.
Diese Aussagen sind bemerkenswert, da sie eine klare Parteinahme für den ehemaligen US-Präsidenten darstellen. Sie erfolgten kurz nachdem ein hochrangiger Kreml-Mitarbeiter, Juri Uschakow, signalisiert hatte, dass Russland eine Verleihung des Friedensnobelpreises an Trump unterstützen würde. Dies verleiht den Worten Putins zusätzliches politisches Gewicht.
Trumps schnelle Reaktion im Netz
Die Reaktion von Donald Trump ließ nicht lange auf sich warten. Auf seiner eigenen Social-Media-Plattform „Truth Social“ reagierte er direkt auf die lobenden Worte aus Moskau. Er veröffentlichte einen kurzen Beitrag, in dem er sich bei Putin bedankte.
„Danke an Präsident Putin!“, schrieb Trump in seinem Post. Um die Aussage zu untermauern, teilte er zusätzlich ein Video von Putins Äußerungen. Damit stellte er sicher, dass seine Follower die positive Bewertung durch den russischen Präsidenten direkt zur Kenntnis nehmen konnten.
Hintergrund: Trumps Nominierungen für den Friedensnobelpreis
Donald Trump wurde während seiner Amtszeit mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert. Die Nominierungen bezogen sich hauptsächlich auf seine Rolle bei der Vermittlung der Abraham-Abkommen, die zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain führten.
Die öffentliche Danksagung an Putin ist ein weiteres Beispiel für die komplexe und oft kontrovers diskutierte Beziehung zwischen den beiden Politikern. Während Kritiker die Nähe zu Putin als problematisch ansehen, präsentiert Trump sie als Beweis für seine Fähigkeit, mit starken internationalen Führungspersönlichkeiten zu verhandeln.
Heftige Kritik am Nobelpreiskomitee
Putin nutzte die Pressekonferenz nicht nur, um Trump zu loben, sondern auch, um das Nobelpreiskomitee in Oslo scharf anzugreifen. Er warf dem Komitee vor, seine Entscheidungen politisch zu motivieren und den Preis an Personen zu vergeben, die „nichts für den Frieden getan haben“.
„Meiner Ansicht nach haben diese Entscheidungen dem Ansehen des Preises enormen Schaden zugefügt. Die Autorität [des Preises], so scheint es mir, ist weitgehend verloren gegangen.“
Diese Kritik spiegelt eine Haltung wider, die in Russland und anderen Ländern geteilt wird, wonach westliche Institutionen ihre Auszeichnungen nutzen, um politische Agenden zu fördern. Putin implizierte, dass verdiente Kandidaten wie Trump zugunsten politisch genehmerer Preisträger übergangen werden.
Die Äußerungen des russischen Präsidenten können als Versuch gewertet werden, die Legitimität westlicher Institutionen zu untergraben und gleichzeitig eine alternative Sichtweise auf globale Politik und Friedensbemühungen zu fördern, in der Persönlichkeiten wie Trump eine zentrale Rolle spielen.
Reaktionen aus dem Trump-Lager
Die Enttäuschung darüber, dass Donald Trump den Friedensnobelpreis nie erhalten hat, ist in seinem politischen Umfeld weit verbreitet. Die jüngsten Äußerungen aus dem Kreml gaben dieser Frustration neuen Auftrieb.
Steven Cheung, ein Berater und Sprecher Trumps, äußerte sich ebenfalls kritisch auf der Plattform X (ehemals Twitter). Er warf dem Nobelpreiskomitee vor, politische Erwägungen über tatsächliche Friedensleistungen zu stellen.
Die Bedeutung von Truth Social
„Truth Social“ ist eine von Donald Trump gegründete Social-Media-Plattform. Nach seiner Sperrung auf großen Plattformen wie Twitter und Facebook wurde sie zu seinem primären Kommunikationskanal. Hier erreicht er seine Anhänger direkt und ohne die Filter traditioneller Medien, was ihm ermöglicht, seine politische Botschaft ungehindert zu verbreiten.
„Das Nobelpreiskomitee hat bewiesen, dass es Politik über den Frieden stellt“, schrieb Cheung. Diese Aussage unterstreicht die Überzeugung im Lager von Trump, dass die Nichtverleihung des Preises eine politische Entscheidung gegen ihn war und nicht auf einer objektiven Bewertung seiner Leistungen beruhte.
Die öffentliche Unterstützung durch Putin wird von Trumps Team wahrscheinlich als Bestätigung ihrer Ansicht gewertet und im politischen Diskurs genutzt, um Trumps außenpolitische Erfolge hervorzuheben.




